Galerias dritte Pleite zeigt eindeutig wo Anleger in den Handel investieren sollten
Spätestens nach der erneuten Insolvenz von Galeria-Karstadt-Kaufhof – die dritte innerhalb von vier Jahren – stellt sich die Frage nach der Entwicklung der Branche und natürlich den Aussichten für Investoren bei digitalen und hybriden Vertriebsplattformen.
Der Einkauf im Internet ist an Komfort kaum zu überbieten. Kunden finden online Produkte aus aller Welt in schier unbegrenzter Auswahl und unabhängig von Öffnungszeiten. Die Preise sind transparent, Kundenrezensionen helfen, die Produktqualität einzuschätzen, die Waren werden bequem an die Haustür geliefert.
Die Entwicklung des Börsenwertes von Amazon steht als Synonym für das beispiellose Wachstum der Branche. Zwar hat das altbekannte Kaufhaus (noch) nicht ausgedient, aber dass der stationäre Einzelhandel noch real wachsen könnte, erscheint illusorisch.
Der Onlinehandel wird hingegen nicht nur wachsen, sondern auch ständig weiterentwickelt. Mittels KI-gesteuerter Systeme werden Einkaufsgewohnheiten von Heavy Usern blitzschnell analysiert und ihm attraktive Angebote unterbreitet. Augmented Reality kann Shopping-Erlebnisse durch Gehör-, Geruchs- oder gar haptischer Wahrnehmung noch realer gestalten. Die Nase vorn scheinen hier Online-Marktplätze zu haben.
Fulfillment ist der Schlüssel zum Erfolg
Zugleich wachsen jedoch die Anforderungen der Kunden: Überleben werden nur die Anbieter, die sehr schnell und nachverfolgbar liefern können. Das erfordert immer größere Lagerflächen mit Warenwirtschaftssystemen und optimaler Anbindung an die Transportdienstleister. Nur deren Betreiber haben Chancen, bei kleiner werdenden Handelsmargen erfolgreich um die Gunst von Investorengeld zu werben.
Die größten Chancen dürften Unternehmen haben, die sich auf Effizienz und umweltfreundliche Praktiken konzentrieren. Ob bei der Auslieferung Elektrofahrzeuge zum Einsatz kommen oder mit Wasserstoff- bzw. Brennstoffzellen betriebene Laster, hängt sicher auch von der optimalen Verwendung von Telematik-Systemen ab, um effiziente Routen zu planen und Leerfahrten zu minimieren. Daneben müssen sie verschiedene Transportarten wie Luft, Wasser, Schiene und Straße kombinieren können.
Investitionen in diesem Bereich des eCommerce sollten weiterhin lohnen. Vielversprechender sind Investments, die das gesamte Spektrum des Onlinehandels abdecken, da sich die Veränderungen in Schüben vollziehen und bei einzelnen Trends nicht immer gleich vorhersehbar ist, wie gewinnbringend sie sein werden. Aktive und passive Investmentfonds bieten dafür die nötige Expertise und lassen perspektivisch Gewinne erwarten. Als sicher darf angesehen werden, dass herkömmlicher (analoger/stationärer) Handel nicht mithalten und deutlich weniger Investorengelder anziehen kann.
Über den Autor
Manfred Rath ist seit mehr als 35 Jahren im Vermögensanlagegeschäft tätig. Bereits nach der Ausbildung ging er den klassischen Weg zum Wertpapierspezialisten in der damaligen Bayerischen Vereinsbank. Dort übernahm er auch die Leitung eines Teams in der Nordoberpfalz, bevor er nach 27-jähriger Zugehörigkeit zur BHF BANK wechselte. In diesen 6 Jahren bei der Privatbank war der Schwerpunkt erneut die Vermögensanlage und -allokation sowie die stellvertretende Leitung der Niederlassung Nürnberg. Seit Juli 2012 ist er als Portfoliomanager für die KSW tätig.