KSW unter den TOP 50 Vermögensverwaltern 2019 in Deutschland
KSW erhielt zum wiederholten Male das Prädikat „TOP 50 Vermögensverwalter“ von citywire
Nur ein neues Geldsystem kann den Fortbestand des Euro sichern
Nur ein neues Geldsystem kann den Fortbestand des Euro sichern
Die ehemalige IWF Präsidentin Christine Lagarde hat die Nachfolge des langjährigen EZB-Präsidenten Mario Draghi angetreten. Es ist ein schweres Erbe, nachdem die ultralockere Geldpolitik immer wirkungsloser wird. Alleine wird sie es nicht schaffen, den Euro zu retten. Sie braucht die Politik und den Druck der Märkte.
Die letzte Eurokrise hatte gezeigt, dass unpopuläre und bisher nicht denkbare Notenbankinstrumente der EZB notwendig waren, um unser Geldsystem am Laufen zu halten. Die Politik war 2011 nicht auf die Eurokrise vorbereitet. Die nur zaghaft eingeleiteten Maßnahmen konnten die Krise kurzfristig nicht lösen. Draghi ist damals in die Lücke hineingestoßen, die die Politik offengelassen hat. Ohne sein beherztes Eingreifen wäre der Euro zerfallen. Draghi hatte durch seine Maßnahmen zweifelsohne die Grenze zur Staatsfinanzierung überschritten, auch wenn sie rechtlich nicht angreifbar sind. Nun aber müssen tragbare nachhaltige Lösungen diskutiert und vorbereitet werden. Denn eines ist sicher: Die nächste Eurokrise kommt bestimmt. Die neue Präsidentin wird dann noch tiefer in die Trickkiste der Notenbankinstrumente greifen müssen, um die Währung vor einem Verfall zu bewahren.
Der Euro ist lediglich eine Bargeldunion
Den Marktteilnehmern – aber auch manchen Politikern – ist klar, dass der Euro keine stabile Konstruktion ist. Der Hauptfehler ist eine nach wie vor nicht vollendete Währungsunion. Jeder Ökonom weiß, dass es sich nur um eine Bargeldunion handelt. Die europäischen Regierungen sind nicht willens, ihre finanzpolitische Souveränität zugunsten eines echten gemeinsamen Euroraumes aufzugeben. Das Grundproblem liegt in der Tatsache, dass die Geldscheine, die von der Notenbank ausgegeben und durch Zentralbankgeld gedeckt sind, nicht dem Giralgeld gleichgestellt sind. Das Giralgeld entsteht durch die selbstständige Kreditschöpfung der Geschäftsbanken. Für diese können die Eurostaaten im Zweifelsfalle die notwendige Garantie nicht stellen, da die vorhandene Einlagensicherung von 100.000 Euro nicht ausreicht. Man sollte die Zeit jetzt nutzen, um eine breite Diskussion in der Gesellschaft anzustoßen, die bei einer erneuten Eurokrise, hervorgerufen durch eine tiefe Rezession, die passende geldpolitische Antwort hat.
Vollgeldsystem wäre eine Alternative
Eine Möglichkeit wäre es, unseren Euroraum auf ein Vollgeldsystem umzustellen. Erfolglose Versuche gab es bereits Anfang der 1930er Jahre in den USA und 2018 in der Schweiz. Der Kernpunkt dieses Systems besagt, dass ausschließlich die Notenbank die Möglichkeit hat, Geld zu schöpfen und nicht die Geschäftsbanken. Dabei wird das geschöpfte Giralgeld dem Notenbankgeld gleichgestellt, weil der Staat für die Deckung der ausgegebenen Währung garantiert. Für die Konsumenten würde sich nichts ändern. Die einzigen, die die Auswirkungen zu spüren bekommen würden, wären die Staaten. Sie könnten ihre Schuldenexpansion nicht mehr über die Schaffung von Giralgeldern der Banken finanzieren. Es wäre die Entkoppelung des Euros von politischer Beeinflussung.
Der Weg dahin wäre die Schaffung einer sicheren Bankeinlage, indem man das vorhandene Giralgeld zu 100 Prozent durch Reservegeld deckt. Die EZB könnte in einer Aktion einen Großteil der umlaufenden Staatsanleihen einsammeln. Die Staaten hätten so die einmalige Chance, ihren Schuldenstand zu verringern. Die EZB wandelt diese Verbindlichkeiten dann in Zentralbankgeld um und baut eine Art Sicherungsvermögen auf. Die vorhandene Digitalisierung schafft dann die Möglichkeit, dass die EZB über eine geschlossene Blockchain den Marktteilnehmern die Nachfrage nach Zentralbankgeld ermöglicht. Wenn die Banken nur noch so viel Geld verleihen dürfen, wie sie haben, sinkt die Gefahr eines sogenannten Bank Runs erheblich. Es gibt durch die Zentralbankdeckung schlicht keinen Grund mehr Geld abzuheben. Die ständige Gefahr der Spekulationsblasen an den Märkten würde dadurch ebenfalls verringert, weil die Banken durch Kreditvergaben nicht mehr jeden Boom anheizen könnten. Nebenbei bemerkt würde durch die Verknappung des Geldes auch der Zins wieder einem gesunden Mechanismus ausgesetzt werden und seinen Marktpreis haben.
Nur der Druck der Märkte wird eine Bereinigung bringen
Klar ist, dass diese Maßnahme politisch nur unter extremen Druck der Märkte durchsetzbar wäre. Eine Neuregelung des Eurovertrages bedarf der Zustimmung aller beteiligten Länder. Die Nordländer müssten einer Monetarisierung der Staatsschulden zustimmen. Die Südländer müssten im Gegensatz akzeptieren, dass mit dem neuen Vollgeldsystem die weitere Steigerung der Staatsfinanzierung über die Schöpfung von Giralgeld nicht mehr möglich ist. Im derzeitigen Stadium ist die Politik nicht in der Lage, dieses Thema aktiv anzugehen. Wahrscheinlich wird man warten, bis die Probleme so massiv sind, dass das bestehende System einzustürzen droht. Erst dann könnten die Staatenlenker in einer Übernachtaktion diesen letzten Trumpf spielen, um die kollabierenden Kapitalmärkte zu beruhigen.
Über den Autor
Wolfgang Köbler kann auf eine klassische mehr als 35-jährige Karriere in der Finanzbranche zurückblicken. Nach verschiedenen Führungsaufgaben im Privatkundengeschäft war er zuletzt als Direktor im Wealth Management der Dresdner Bank AG tätig. Berufsbegleitend studierte er in den 80’iger Jahren an der Bankakademie und ist heute noch ehrenamtlich im Prüfungswesen der IHK tätig. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden. Seit 2005 ist Wolfgang Köbler Partner und Vorstand der KSW Vermögensverwaltung AG in Nürnberg. Neben dem Management eines Family Office widmet er sich der individuellen Betreuung von diskretionären Vermögensverwaltungsmandaten. Nebenberuflich fungiert er als Aufsichtsratsmitglied einer börsennotierten Gesellschaft und Finanzvorstand für eine kirchliche Institution.
Die fabelhafte Märchenwelt der EZB
Die fabelhafte Märchenwelt der EZB
Aber wehe, wehe, wehe! Wenn ich auf das Ende sehe!!
Dieser Satz stammt aus dem Vorwort von Wilhelm Busch in seiner Bubengeschichte von „Max und Moritz“. Böse Buben, die böse Streiche aushecken und dann böse enden. Das erinnert schon etwas an die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Auch wenn die Zentralbanker sicher keine bösen Buben sind, wird der geldpolitische Streich böse enden. Weil sich trotz jahrelanger, ultralockerer Geldpolitik die wirtschaftlichen Erfolge nicht dauerhaft einstellen, wird in den Notenbankzentralen schon über den nächsten Streich nachgedacht, um den Märkten eine weitere Dosis Geld zu verabreichen.
Wenn jemand gewinnt, muss ein anderer verlieren
Bereits drei Viertel aller Staatsanleihen in Europa – in Deutschland dürften es schon 97 Prozent der Bundesanleihen sein – bescheren den Inhabern negative Renditen. Obwohl Bundesanleihen im Volumen von etwa 1,3 Billionen Euro mit Minusrenditen gehandelt werden und der Staat mit seinen Schulden Gewinne erzielt, ist die Politik weiter auf der Suche nach neuen Einnahmequellen und erfindet irgendwelche Märchensteuern. Damit nicht genug: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Kreditinstitute auch den privaten Normalkunden Geld für ihre Guthaben auf den Konten abnehmen.
Niemand sollte glauben, dass sich dieser Trend je wieder nachhaltig umkehren wird, genauso wenig wie sich einmal herausgepresste Zahnpasta in die Tube zurückdrücken lässt.
Finanzanlagen verlieren Bezug zur Wirtschaftsleistung
„Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und waren lauter blanke Taler“, heißt es in dem Grimm’schen Märchen vom Sterntaler. Der Geldregen der EZB hat zur Folge, dass Finanzanlagen immer mehr den Bezug zur Realwirtschaft verlieren. Während die Weltwirtschaftsleistung 2018 bei 85 Billionen US-Dollar gelegen haben dürfte, sind die Finanzanlagen auf mehr als 340 Billionen US-Dollar angeschwollen. Im letzten Jahrhundert lagen diese Zahlen lange Zeit gleichauf. Dazu kommt, dass sich längst mehr als 50 Prozent der weltweiten Finanzanlagen außerhalb des regulierten und überwachten Bankensystems abspielen. Das lässt erahnen, welches Gewicht sogenannte Schattenbanken mittlerweile haben.
Sterntaler sammelte die Taler „und war reich für sein Lebtag“. Das versuchen viele Bundesbürger auch. Da angelegtes Geld keine sicheren Erträge mehr abwirft, horten viele Sparer noch mehr Reserven fürs Alter. Die Hoffnung der Zentralbank, dass wegen der abhandengekommenen Zinsen weniger gespart und mehr konsumiert wird, geht wohl nicht auf. Und auch für die Sparer wird sich der Traum vom reichen Lebtag nicht erfüllen. Viele Menschen werden dank der Nullzinsen im Alter noch ärmer sein, als es jetzt schon mit Blick auf die demografische Entwicklung zu erwarten ist.
Es bleibt eine Märchenwelt
Die Hoffnung, dass die märchenhafte Welt des Geldregens kein böses Ende nehmen wird, schwindet zunehmend. Um die sich ständig neu öffnenden Löcher in der Finanzwelt zu stopfen, erlangen die Notenbanken immer mehr Handlungsgewalt, welche der Politik immer mehr flöten geht. Der langjährige Chefvolkswirt der Bundesbank und EZB, Ottmar Issing, sprach schon 2018 in einem Interview von einer Politisierung der Geldpolitik und warnte vor negativen Folgen für die Stabilität des Preisniveaus. Doch die Signale werden weiter ignoriert, es geht weiter wie bisher und die künftige Präsidentin der EZB, Christine Lagarde, sprach sogar davon, einen weiteren breit gefächerten Werkzeugkasten zur Verfügung zu haben. Wer glaubt, dass sich auf diese Weise alles regeln lässt und es danach wieder gut wird, sollte lieber Märchenbücher lesen.
Über den Autor
Manfred Rath ist seit mehr als 35 Jahren im Vermögensanlagegeschäft tätig. Bereits nach der Ausbildung ging er den klassischen Weg zum Wertpapierspezialisten in der damaligen Bayerischen Vereinsbank. Dort übernahm er auch die Leitung eines Teams in der Nordoberpfalz, bevor er nach 27-jähriger Zugehörigkeit zur BHF BANK wechselte. In diesen 6 Jahren bei der Privatbank war der Schwerpunkt erneut die Vermögensanlage und -allokation sowie die stellvertretende Leitung der Niederlassung Nürnberg. Seit Juli 2012 ist er als Portfoliomanager für die KSW tätig.
Neue Mitarbeiterin bei der KSW: Susanne Betke
Neue Mitarbeiterin bei der KSW
Seit 1. September 2019 verstärkt Susanne Betke als neuestes Teammitglied die KSW Vermögensverwaltung.
„Seit dem 1. September 2019 gehöre ich dem Team der KSW an. Der Empfang durch die Kolleginnen und Kollegen war von großer Herzlichkeit und Unterstützung geprägt und hat mir den Neustart sehr erleichtert.
Nach meinem Jurastudium führte mich mein beruflicher Weg vor fast 20 Jahren eher zufällig zu einer Vermögensverwaltung, bei der ich als Assistentin der Geschäftsführung arbeitete. Mit Aktien, Anleihen und Fonds hatte ich während meines Studiums nur am Rande zu tun, aber nun entdeckte ich, wie spannend die Aktienmärkte sein können. Außerdem bereiteten mir die vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben große Freude. So kam es, dass ich seitdem dieser Branche treu geblieben bin.
Bei der KSW arbeite ich im Bereich der Compliance. Dieser Begriff sorgt regelmäßig für große Fragezeichen in den Blicken von Freunden und Bekannten. Einfach ausgedrückt verbirgt sich dahinter die Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen durch das Unternehmen.
Ehrenamtliches Engagement ist mir sehr wichtig. Seit vielen Jahren bin ich als stellvertretende Vertrauensfrau Mitglied eines Kirchenvorstands. Entspannung finde ich beim Klavierspielen, Lesen und Backen und bei gemeinsamen Unternehmungen mit Mann und Tochter.“
Über den Autor
Susanne Betke ist seit fast 20 Jahren in der Finanzbranche tätig. Nach dem Abschluss des II. jur. Staatsexamens war sie bei Vermögensverwaltungen als Teamassistentin und Assistentin der Geschäftsleitung beschäftigt. Neben Depotüberwachung, Datenpflege und administrativen Tätigkeiten für Investmentfonds gehörten auch Meldewesen und Compliance zu Ihren Aufgaben.
Seit September 2019 verstärkt sie das Team der KSW im Bereich Compliance.
Veggie: Lieber Essen als anlegen!
Veggie: Lieber Essen als anlegen!
Fleischersatzprodukte finden immer öfter den Weg in die Supermarktregale. Selbst die Supermarktketten Aldi und Lidl haben Veggi-Burger im Programm. Der Trend erreicht auch die Portfolios der Anleger.
Als Kinder der Flower-Power-Generation trug unser Jahrgang seinerzeit das Pflanzliche quasi im Namen in die weite Welt hinein. Bei der Ernährung durfte es aber durchaus der Sonntagsbraten sein und gegen eine Wurstsemmel war auch nichts einzuwenden. Früher regelte der hohe Preis einen übermäßigen Fleischverzehr. Seit jedoch Wurst- und Fleischwaren zu Dumpingpreisen verschleudert werden, haben sich die Essgewohnheiten deutlich verschoben. Die, fast schon tägliche, Ration Fleisch gehörte lange Zeit einfach dazu.
Erst in den letzten Jahren hat ein deutliches Umdenken stattgefunden. Sofern dann auch noch „Bio“ auf den Produkten steht, geht dieser Wandel mit einer bemerkenswerten Akzeptanz deutlich höherer Preise einher.
Fakt ist, dass die Anzahl an Vegetariern und Veganern seit geraumer Zeit stetig wächst. Immer mehr Bio-Fachläden sprießen aus dem Boden und selbst die Diskonter unter den Lebensmittelhändlern haben mittlerweile ein beachtliches Sortiment an Fleisch- und Milchersatz-, sowie Bioprodukten in ihren Regalen. Vegane Restaurant und Cafés erleben einen regen Zulauf.
Wachstumsraten beim Umsatz von 30 Prozent und mehr für vegetarische und vegane Produkte waren in der jüngeren Vergangenheit eher die Regel als die Ausnahme. Bei gleichzeitig deutlich erhöhten Gewinnmargen kann man sich schon einmal die Frage stellen: Wer sind eigentlich die Profiteure dieser boomenden Industrie, deren Wert nach Schätzungen der Ernährungsorganisation Proveg schon im Jahr 2020 auf etwa 40 Milliarden US-Dollar geschätzt wird?
Anfangs zermarterten sich vor allem kleinere Unternehmen (z. B. Wheaty) und Start-ups die Köpfe, um Ernährungsalternativen zu entwickeln, die ethische und ökologische Aspekte berücksichtigen und dabei gesund und lecker sein sollten. Mit zunehmendem Erfolg sprangen immer mehr Großkonzerne und ehemalige klassische Fleischproduzenten auf den fahrenden Zug auf. Zu den Marktführern bei Fleischersatzprodukten in Deutschland zählen heute unter anderem die Rügenwalder Mühle und Wiesenhof. International spielen die Großen der Nahrungsmittelindustrie wie Nestlé oder Unilever mit diversen Submarken eine bedeutende Rolle.
So schwierig es ist, im Supermarkt oder Bioladen ein Produkt eines reinrassigen veganen Herstellers zu finden, so schwierig ist es, an der Börse echte „vegane“ Aktien zu kaufen, um gezielt von diesem Boom zu profitieren. Einige wenige Ausnahmen sind die Anteilsscheine von John B. Sanfilippo & Son, der Hain Celestial Group oder der Freedom Foods Group. Je nach Betrachtungszeitraum erzielte man mit deren Papieren teilweise beachtliche Gewinne oder erlitt herbe Verluste.
Die zumeist erhöhte Volatilität dieser Aktien ist nicht jedermanns Geschmack, ganz wie bei den Endprodukten der Gesellschaften. Der neue vegane Börsenstar Beyond Meat, um dessen Burger sich die Kunden bei Markteinführung im Supermarkt regelrecht geprügelt haben, scheint sich in dieses Muster perfekt einzureihen. Nach einem fulminanten Börsenstart Anfang Mai und zwischenzeitlichen Kursgewinnen von über 250 Prozent verlor die Aktie in den letzten Tagen gut ein Viertel ihres Börsenwertes!
Vielleicht sollte man vegan doch eher essen, als anzulegen?!
Über den Autor
Seit mehr als 30 Jahren fühlt sich Udo Rieder dem Wertpapiergeschäft verbunden. Der Ausbildung bei der Deutschen Bank AG in Nürnberg folgten Einsätze als Investmentmanager in Lübeck und Genf, wo er das internationale Geschäft sehr wohlhabender Klienten betreute. Seine Rückkehr nach Deutschland führte ihn über die Leitung der Vermögensverwaltung für Nordbayern hin zur Verantwortung für die Investmentmanager im neu gegründeten Geschäftsbereich Private Wealth Management. Im Jahr 2008 ist er zur UBS Deutschland AG gewechselt, um die neu zu eröffnende Niederlassung Nürnberg mit aufzubauen. Seine berufliche Tätigkeit wurde flankiert von berufsbegleitenden Studien an der Bankakademie und der European Business School. Zudem ist er zertifizierter Eurex-Anlageberater. Im Januar 2015 trat Herr Rieder als Gesellschafter der KSW bei, um seine Kunden als Portfoliomanager weiterhin individuell zu betreuen.
Neue Mitarbeiterin bei der KSW: Manuela Schwab
Neue Mitarbeiterin bei der KSW
Seit 1. Juli 2019 verstärkt Manuela Schwab als neuestes Teammitglied die KSW Vermögensverwaltung.
„Gerne stelle ich mich Ihnen heute als neue Mitabeiterin der KSW vor.
Vor 46 Jahren wurde ich in der charmanten Kleinstadt Neustadt an der Aisch geboren, in der ich noch immer lebe.
In meiner Freizeit bin ich gerne sportlich aktiv, spiele seit meiner Jugend im örtlichen Verein Volleyball, gehe schwimmen und fahre Rad. Außerdem unternehme ich sehr gerne Motorradtouren in unsere nähere fränkische Umgebung, zuweilen auch in das südliche Ausland.
Nach dem Abitur begann meine berufliche Laufbahn mit der Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Dresdner Bank AG in Nürnberg. Dort durchlief ich mehrere Stationen, sowohl in der Privatkunden- als auch in der Firmenkundenberatung.
Nach der Geburt meines Sohnes, und anschließender Elternzeit übernahm ich im Jahr 2013 in der Fürstlich Castell’schen Bank die Anlageberatung für Privatkunden, verantwortlich für zwei Standorte in Mittelfranken.
Den Kunden und dessen Interessen in den Mittelpunkt zu stellen, seine Ziele und Wünsche zu erkennen und ihn dabei unterstützen diese zu erreichen, waren und sind hierbei mein Antrieb.
Verantwortungsbewusstes und werteorientiertes Handeln, die Nähe zum Kunden, das Schaffen einer Vertrauensbasis und die Pflege eines ehrlichen und offenen Umgangs miteinander sehe ich als selbstverständlich an.
Die Kolleginnen und Kollegen haben mich hier von der ersten Begegnung an herzlich begrüßt und aufgenommen. Das gute Miteinander und das Know-How in dieser Firma haben mich sofort beeindruckt.
Ich freue mich sehr, meine Erfahrungen in das Team der KSW einbringen zu können, und auf die neuen Herausforderungen, die mich hier erwarten.“
Über den Autor
Manuela Schwab ist seit mehr als 18 Jahren im Finanzdienstleistungsgeschäft tätig. Nach Beendigung der Ausbildungszeit zur Bankkauffrau bei der Dresdner Bank AG betreute und beriet sie lange Zeit private und institutionelle Kunden im Bereich Cash-Management. Nach mehrjähriger Elternzeit und Übernahme der Lohn- und Finanzbuchhaltung in einem mittelständischen Unternehmen und einer größeren Anwaltskanzlei, kehrte sie 2013 in die Finanzbranche zurück. Bei der Fürstlich Castell’schen Bank AG war sie bis zuletzt mit der Beratung und Betreuung vermögender Privatkunden betraut. Seit Juli 2019 verstärkt sie das Team der KSW als Portfoliomanagerin.
MMT: Nur ein Märchen unbegrenzter Geldschöpfung ohne Konsequenzen
MMT: Nur ein Märchen unbegrenzter Geldschöpfung ohne Konsequenzen
Aus wissenschaftlichen Kreisen elektrisiert eine neue Geldtheorie Wirtschaftsweise und Politiker: Die Modern Monetary Theory (MMT). Sie gilt als eines der umstrittensten makroökonomischen Modelle der Gegenwart. Die Theorie stellt eine Vielzahl von Erkenntnissen auf den Kopf.
Das Treffen der europäischen Notenbankgouverneure Mitte Juni in Portugal hat gezeigt, dass die Europäische Zentralbank mit ihrer ultralockeren Geldpolitik noch nicht am Ende ist. Wir stehen am Beginn einer weiteren Welle der Geldflutung. Nicht nur in Europa, weltweit reagieren die Staaten aktuell auf die ersten Anzeichen einer Konjunkturabkühlung mit noch mehr Krediten für die Firmen, noch mehr Staatsschulden und noch niedrigeren Leitzinsen, als hätte es die Finanzkrise 2008 mit ihren verheerenden Auswirkungen nicht gegeben.
Vor diesem Hintergrund hat die Modern Monetary Theory (MMT) wieder an Bedeutung gewonnen. Das Modell wurde schon vor 25 Jahren vom US-Ökonomen Warren Mosler erdacht. Bei der MMT geht es im Wesentlichen um das Zusammenspiel zwischen der jeweiligen Notenbank und dem Staat in einem abgeschlossenen Wirtschaftsraum mit flexibler Währung. Dabei steht die Staatsfinanzierung durch Kredite im Mittelpunkt.
Die Vertreter der MMT gehen davon aus, dass jede wirtschaftliche Krise durch Gelddrucken und gleichzeitige Reduktion der Steuerlast gemeistert werden kann. So lange die Inflation im jeweiligen Wirtschaftsraum niedrig ist, kann der Staat demnach relativ unbegrenzt Geld schöpfen.
Der Mechanismus lässt sich an einem vereinfachten Beispiel darstellen: Der Staat lässt eine Autobahnbrücke bauen und bezahlt die Rechnung über sein Zentralbankkonto auf das Geschäftsbankkonto der ausführenden Firma. So erhöht sich die Geldmenge, weil die Geschäftsbank über Liquidität verfügt und sich die Reserven bei der Zentralbank erhöhen. Der Staat hat damit eine Investition getätigt und Geld nicht zur Bezahlung von Schulden verwendet. Die Ausweitung der Geldmenge führt nicht automatisch zu höheren Zinsen, weil der Staat kein Geld am Kapitalmarkt aufnehmen muss. Die Geldpolitik der Notenbank dient in dem Modell nur noch zur Zinssteuerung. Zentralbanken sollen dementsprechend auch nur noch auf die Veränderung der Inflationsrate reagieren und spielen sonst keine große Rolle.
Im Prinzip betreibt Japan schon seit 20 Jahren eine ähnliche Politik. Der Staat hat hohe Defizite, die durch Staatsanleihen finanziert werden. Diese Anleihen werden nach der Neuauflage im Regelfall von großen Pensionskassen und Versicherungen erworben. Die japanische Notenbank wiederum kauft dann die Anleihen auf. Dadurch steigen die Geldmenge und die monetäre Basis der Geschäftsbanken. Mittlerweile hält die Bank of Japan rund 70 Prozent der im Umlauf befindlichen Staatsanleihen. Die Zinsen sind seit Jahrzehnten nahe null und der Außenwert der Währung dabei erstaunlich stabil. An den Kapitalmärkten wird zwar die hohe japanische Staatsverschuldung immer wieder diskutiert, einen internationalen Vertrauensverlust der Investoren hat es aber nie gegeben.
Die Amerikaner werden versuchen, dieses Modell zu kopieren. Die Staatsschulden werden sie noch lange Zeit ausweiten können. Das funktioniert, solange die Wachstumsrate der Schulden einigermaßen im Gleichlauf mit dem Bruttosozialprodukt steigt. Die MMT wird daher ein zentraler Punkt im nächsten Präsidentschaftswahlkampf sein. In der Eurozone spielt die MMT dagegen bisher keine größere Rolle. Sie könnte auch nur funktionieren, wenn wir eine einheitliche Finanzpolitik hätten. Außerdem greift die MMT nur, wenn die Zinsen extrem niedrig sind. In den 1970er Jahren etwa war das Zinsniveau zweistellig. Die ausufernden Staatsschulden führten zu einem weiteren Anheizen der Inflation und am Ende wurde die Bonität der Staaten in Frage gestellt.
Fazit:
Die deutlichste Schwäche an dieser Theorie ist die Tatsache, dass der Privatsektor als langfristiger Treiber einer wachsenden Volkswirtschaft keine Beachtung findet. Langfristig muss aber jede Rechnung von irgendjemandem bezahlt werden. Das Verrückteste ist, dass es kaum jemanden mehr stört, dass die Staatsquote an der Wirtschaftsleistung weiter zunimmt, solange der Staat ungebremst agieren kann. Die Generation der Politiker, die die letzte Finanzkrise miterlebt haben, sind weitgehend abgetreten. Deren Nachfolger haben scheinbar kein Gedächtnis. Für sie sind die außergewöhnliche Geldpolitik, die hohe Staatsverschuldung und die Politik der Notenpresse Teil einer neuen Normalität geworden.
Die nächste Weltfinanzkrise ist deshalb die am besten prognostizierbare der Weltgeschichte. Insofern sollte man dem politischen Treiben und dem Agieren der Notenbanken höchste Aufmerksamkeit beimessen. Die Entwicklungen werden erhebliche Auswirkungen auf die Kapitalmärkte und auf die Allokation des eigenen Vermögens haben.
Über den Autor
Wolfgang Köbler kann auf eine klassische mehr als 35-jährige Karriere in der Finanzbranche zurückblicken. Nach verschiedenen Führungsaufgaben im Privatkundengeschäft war er zuletzt als Direktor im Wealth Management der Dresdner Bank AG tätig. Berufsbegleitend studierte er in den 80’iger Jahren an der Bankakademie und ist heute noch ehrenamtlich im Prüfungswesen der IHK tätig. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden. Seit 2005 ist Wolfgang Köbler Partner und Vorstand der KSW Vermögensverwaltung AG in Nürnberg. Neben dem Management eines Family Office widmet er sich der individuellen Betreuung von diskretionären Vermögensverwaltungsmandaten. Nebenberuflich fungiert er als Aufsichtsratsmitglied einer börsennotierten Gesellschaft und Finanzvorstand für eine kirchliche Institution.
Die Risikosignale auf der Anleiheseite nehmen zu
Die Risikosignale auf der Anleiheseite nehmen zu
Die lange Niedrigzinsphase in Europa und Japan lässt Anleger, die auf der Bondseite investieren müssen, immer höhere Risiken eingehen. Doch aus den USA droht Gefahr, die auf die heimischen Rentenmärkte überschwappen könnte.
US-Anleihen gelten als die sichersten der Welt. Trotzdem war die Nachfrage zuletzt so niedrig wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Das Verhältnis von Käufern zum Angebot lag nur noch beim Zweifachen, obwohl immer noch ein Drittel der neuen Anleihen von der Notenbank aufgenommen werden. In den letzten Jahren orderten viele institutionelle Investoren bis zum Dreifachen des Angebotes, um bei der Zuteilung berücksichtigt zu werden. Somit gibt es derzeit deutlich weniger Nachfrage.
Einen Grund dafür sind fehlende Käufer aus dem Ausland. Zahlreiche Länder, die sich in einem Konflikt mit den USA befinden, treten wesentlich seltener als Käufer bei den neuen Emissionen auf. Sie reduzieren ihre Bestände oder suchen sich Alternativen. Als prominentestes Beispiel sei hier China genannt.
Hinzu kommt, dass sich das Universum der mit einem Rating von BBB- ausgestatteten Unternehmensanleihen in den letzten zehn Jahren etwa verdreifacht hat. Sollten konjunkturelle Schatten auftreten, könnte die Bonität von US-Unternehmensanleihen im Volumen von bis zu einer Billion US Dollar herabgestuft werden. Fraglich ist, wie die Märkte derartige Bonitätsverschlechterungen verkraften würden.
FED-Chef Powell warnte bereits, dass angesichts der Rekordstände bei der Firmenverschuldung die Risiken zunehmen, wenn das Wachstum nachlässt. Hier droht ein Überangebot an Anleihen.
Auch in Europa hat sich das Anleihevolumen im BBB-Rating-Bereich stark vergrößert. Viele Unternehmen bekommen dank der Niedrigzinsphase überhaupt erst Zugang zum Markt. Einige dieser Firmen hätten in der Vergangenheit ohne das frische Geld gar keine Überlebenschance gehabt. Eine Liquiditätskrise ist zum aktuellen Zeitpunkt zwar noch nicht auszumachen, doch würde die Europäische Zentralbank die Renditen nicht künstlich niedrig halten, müssten Unternehmen erheblich höhere Zinsen bieten um Käufer anzusprechen.
Studien zufolge gibt es immer mehr Firmen, deren Überschüsse die künftigen Zinszahlungen nicht decken werden. Zahlreiche Banken im Euroland (besonders in Italien) haben nach wie vor gewaltige Summen an faulen Krediten in ihren Büchern, die allen Beteiligten bei einem wirtschaftlichen Abschwung um die Ohren fliegen dürften.
Da längerfristig davon auszugehen ist, dass die strukturellen Probleme in Europa fortbestehen und die Wirkung des billigen Geldes immer mehr verpufft, droht sicher von dieser Seite Gefahr. Vor einem Zusammenbrechen der Bondmärkte zu warnen, ist derzeit noch verfrüht. Doch die teilweise überbordende Verschuldung und die weiter ansteigenden Haushaltdefizite zahlreicher Länder könnten urplötzlich zu einer gespenstischen Entwicklung an den Finanzmärkten führen.
Über den Autor
Manfred Rath ist seit mehr als 35 Jahren im Vermögensanlagegeschäft tätig. Bereits nach der Ausbildung ging er den klassischen Weg zum Wertpapierspezialisten in der damaligen Bayerischen Vereinsbank. Dort übernahm er auch die Leitung eines Teams in der Nordoberpfalz, bevor er nach 27-jähriger Zugehörigkeit zur BHF BANK wechselte. In diesen 6 Jahren bei der Privatbank war der Schwerpunkt erneut die Vermögensanlage und -allokation sowie die stellvertretende Leitung der Niederlassung Nürnberg. Seit Juli 2012 ist er als Portfoliomanager für die KSW tätig.
Flüssiges Erdgas – Sinkender Preis trotz steigender Nachfrage
Flüssiges Erdgas – Sinkender Preis trotz steigender Nachfrage
Steigende Nachfrage nach einem Produkt führt in der Regel dazu, dass sein Preis steigt. Beim flüssigen Erdgas (LNG – liquefied natural gas) ist das nicht so. Augenblicklich liegt der Preis für LNG am Weltmarkt deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Das hat mehrere Gründe.
Flüssiges Erdgas ist auf den ersten Blick eine praktische Sache. Ab einer Temperatur von rund minus 160 Grad geht das Gas in einen flüssigen Zustand über. Das Volumen schrumpft etwa um das 100-Fache. Mit LNG-Tankern lässt sich verflüssigte Gas weltweit einfach und flexibel verteilen. Am Zielhafen benötigt es lediglich ein LNG-Terminal und eine Anlage, um das flüssige Gas wieder in seinen Urzustand zu versetzen. Diesen Vorteil nutzen vor allem asiatische Länder, da es bisher keine geeigneten Pipelines zur Lieferung von klassischem Erdgas in viele dieser Länder gibt. Mangels Alternativen zahlt Asien bisher auch die höchsten Preise für LNG.
Augenblicklich ist Japan noch der weltweit größte Importeur von Flüssiggas. Hochrechnungen zufolge wird allerdings China in Kürze diesen Rang übernehmen. Vor allem die mehr als notwendigen Maßnahmen zur Verringerung des Schadstoffausstoßes in den Ballungsräumen haben in China im vergangenen Jahr die Nachfrage nach Flüssiggas um gut 40 Prozent steigen lassen. Erdgas trägt dazu bei die Schadstoff- und Treibhausgasemissionen deutlich zu reduzieren, da es im Vergleich zu Erdölprodukten weniger Stickoxide, Schwefel und Feinstaub freisetzt.
Preis sinkt trotz steigender Nachfrage
Trotz der stetig zunehmenden Nachfrage nach Flüssiggas, liegt der Preis für LNG eher am unteren Ende der bisherigen Skala. Für den Preisverfall sorgt zum einen die konjunkturbedingte nachlassende Nachfrage aus Asien. Viele der dortigen Abnehmer sind nicht mehr bereit, die bisherigen Höchstpreise zu bezahlen. Gleichzeitig steigt das Angebot. In diesem Jahr wird die LNG-Produktion um etwa 10 Prozent auf 319 Millionen Tonnen zunehmen. Die neuen Anlagen für die Herstellung von LNG haben eine Kapazität von 434 Millionen Tonnen pro Jahr. Insbesondere in den USA werden die Infrastruktur und das umstrittene Fracking weiter ausgebaut.
Auch die weltweite Flexibilisierung der Gasversorgung ist ein Grund für die gesunkenen Preise. Generell sind Erdgasmärkte regional begrenzt. Für die Verflüssigung des Erdgases wird viel Energie benötigt. Hinzu kommen Kosten für die technischen Anlagen und den Transport. Das macht den Transport des komprimierten Gases erst ab einer Entfernung von etwa 5.000 Kilometern attraktiver als den klassischen Gastransport in einer Pipeline. Vor allem für die Europäer ist die Versorgung mit Gas über Pipelines aus Russland und Norwegen die deutlich günstigere Variante.
Allerdings gibt es seit dem letzten Jahr eine Verschiebung zu Gunsten von LNG aus den USA. Die Entscheidung war politisch motiviert. Um einen Handelskonflikt zwischen der Europäischen Union und den USA abzuwenden, ließen sich die Europäer auf einen Deal ein: Sie importieren mehr LNG made in USA, im Gegenzug verzichten die USA auf Strafzölle auf europäische Autos. Die Drohung hat gewirkt. Die Importe von LNG aus den USA in die EU sind seit Sommer vergangenen Jahres um mehr als 270 Prozent gestiegen.
Trotz dieser Verschiebung beläuft sich der Anteil des importierten LNG aus den Vereinigten Staaten auf unter 15 Prozent des nach Europa gelieferten LNGs. Mehr als die Hälfte des Gasimports kommt nach wie vor durch klassische Pipelines nach Europa. Dennoch trugen die höheren Importe aus den USA dazu bei, dass der Preis fiel. Um ihr Gas loszuwerden, werden die USA nicht nur auf politische Erpressung setzen können, sondern sich auch mit dem Preis in Richtung des russischen Pipeline-Gases bewegen müssen.
Über den Autor
Jörg Horneber kann auf eine klassische mehr als 25-jährige Bankkarriere zurückblicken. Nach einer Ausbildung bei der Deutschen Bank AG im Privatkundengeschäft und einem berufsbegleitenden Studium bei der Bankakademie, übernahm er die Position als Berater im Private Banking der Deutschen Bank AG Nordbayern bis Ende 2005. Darauffolgend als Relationship Manager bei der Commerzbank AG Private Wealth Management. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden.Seit April 2012 verstärkt er das Team der KSW Vermögensverwaltung AG als Portfoliomanager. In dieser Funktion ist er mit der individuellen Betreuung von Vermögensverwaltungsmandaten betraut.
Edle Hölzer oder seltene Erden? Das taugen die alternativen Anlagen
Edle Hölzer oder seltene Erden? Das taugen die alternativen Anlagen
Holz oder Erde? Diese Frage wird sich ein Landschaftsgärtner wahrscheinlich nie stellen. Für ihn ist klar: Sowohl als auch! Als Investor hat man ebenfalls die Wahl zwischen den beiden alternativen Anlageklassen. Um es vorwegzunehmen: Es geht hier nicht um „sowohl als auch“, sondern um „weder noch“.
Bei Anlagen in Holz oder in seltenen Erden spielen vor allem Umweltaspekte eine wichtige Rolle. Auf der Habenseite kann Holz verbuchen, dass es ein nachwachsender, natürlicher Rohstoff ist, der vielseitig verwendet werden kann. Bei einer Investition in Aufforstungsprojekte hilft man sogar mit, ökologisch wertvollen Lebensraum zu schaffen. Kritisch wird es jedoch, wenn unter Renditegesichtspunkten sogenannte edle Hölzer gerodet werden, die häufig in den tropischen Regenwäldern wachsen. Wenn man die grüne Lunge der Erde zu sehr ausbeutet, hat das langfristig katastrophale Folgen, nicht nur vor Ort. Der Klimawandel lässt grüßen.
Beim Holz kann im wahrsten Sinne des Wortes der Wurm drinstecken. Aber nicht nur ein möglicher Schädlingsbefall, auch Naturkatastrophen wie Brände und Stürme sowie gesellschaftspolitische Strömungen können die Preisfindung stark beeinflussen. Investoren haben mehrere Alternativen: Es gibt geschlossene Fonds oder Direktanlagen, die mit dem Investment in „meine Bäume“ werben, aber den Nachteil des extrem langen Anlagehorizonts haben. Indirekte Anlagen wie Publikumsfonds und Holzzertifikate eignen sich dank einer breiteren Risikostreuung und höherer Marktliquidität besser für Privatanleger. Zertifikate bilden häufig mit entsprechenden Aktien die gesamte Wertschöpfungskette der Forstwirtschaft ab. Die Schwankungen und Wertentwicklungen gleichen daher sehr denen breiter Aktienindizes.
Seltene Erden – gar nicht so selten
Bei den seltenen Erden erfolgt der Abbau dieser kostbaren Metalle, die unter anderem in Handys, der Unterhaltungselektronik, der Medizintechnik und bei der Batterieherstellung Verwendung finden, meist mithilfe giftiger Säuren. Als Nebenprodukt der Gewinnung bleiben häufig radioaktive Abfälle übrig. Man muss den Bogen also schon weit spannen, um über die Elektromobilität, die der Luftreinhaltung in den Großstädten dieser Welt dienen soll, diesen Rohstoffen einen Ökostempel aufdrücken zu können.
Zumal die seltenen Erden gar nicht so selten sind und um ein Vielfaches häufiger vorkommen, als viele Edel- und Industriemetalle. Da stellt sich die Frage nach der Rentabilität dieses Investments. Und da China, der einstige Quasi-Monopolist für viele seltene Erden, mittlerweile seine Exportbeschränkungen deutlich gelockert hat und weltweit bedeutende Vorkommen neu erschlossen wurden, steigt das Angebot. Das Aufwertungspotenzial scheint daher eher begrenzt zu sein. Andererseits verstärkt unter anderem China seine E-Mobilitätsoffensive, was die Nachfrage nach seltenen Erden als wichtigem Baustein der benötigten Batterien ankurbeln dürfte.
Der einstige Hype um die seltenen Erden fand aufgrund überwiegend enttäuschender Entwicklungen der investierbaren Fonds, ETFs oder Indizes und der zugrunde liegenden Aktien ein jähes Ende, sodass heute nicht mehr allzu viele Investmentmöglichkeiten übriggeblieben sind. Die theoretisch mögliche physische Investition in die entsprechenden Rohstoffe ist kompliziert und scheidet für Privatanleger zumeist aus.
Über den Autor
Seit mehr als 30 Jahren fühlt sich Udo Rieder dem Wertpapiergeschäft verbunden. Der Ausbildung bei der Deutschen Bank AG in Nürnberg folgten Einsätze als Investmentmanager in Lübeck und Genf, wo er das internationale Geschäft sehr wohlhabender Klienten betreute. Seine Rückkehr nach Deutschland führte ihn über die Leitung der Vermögensverwaltung für Nordbayern hin zur Verantwortung für die Investmentmanager im neu gegründeten Geschäftsbereich Private Wealth Management. Im Jahr 2008 ist er zur UBS Deutschland AG gewechselt, um die neu zu eröffnende Niederlassung Nürnberg mit aufzubauen. Seine berufliche Tätigkeit wurde flankiert von berufsbegleitenden Studien an der Bankakademie und der European Business School. Zudem ist er zertifizierter Eurex-Anlageberater. Im Januar 2015 trat Herr Rieder als Gesellschafter der KSW bei, um seine Kunden als Portfoliomanager weiterhin individuell zu betreuen.