Tobias Wagner von der KSW Vermögensverwaltung

Nach den Leitzinssenkungen von EZB und Fed - wie geht es weiter?

Nach den Leitzinssenkungen von EZB und Fed – so dürfte es weitergehen


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Leitzinssenkungen – wie geht es weiter?

Die Inflationsraten in den USA und Europa nähern sich der Zielmarke von rund 2% an. Die Notenbanken haben deshalb schon begonnen ihre Geldpolitik wieder zu lockern, die Zinsen fallen. Doch wie stark wird dieser Rückgang ausfallen? Und wie stellt man sich im Portfoliomanagement auf das künftige Zinsumfeld ein?

Ein Blick auf frühere Zinserhöhungszyklen lohnt sich. Historisch betrachtet waren die Leitzinsen nach solchen Zyklen stets niedriger als zuvor. So erhöhte die EZB beispielsweise in den Jahren 1999 und 2000 den Einlagezins von 1,5 % auf bis zu 3,75 %. Doch schon 2003 lagen die Zinsen wieder bei nur 1 %. Der nächste Zyklus startete auf diesem niedrigen Niveau und erreichte 2008 seinen Höhepunkt bei 3,25 %, nur um bereits 2009 auf 0,25 % zu sinken. Die darauffolgende Phase mit extrem niedrigen Zinsen, bis hin zu -0,5 % ist noch vielen in Erinnerung. In der Spitze wurden die Einlagezinsen nun auf 4 % angehoben.

Ob sich das historische Muster wiederholt? Der schwachen Wirtschaft und der zumeist hohen Staatsverschuldung würde ein merklich niedrigeres Zinsumfeld bei gleichzeitig moderater Inflation guttun.

 

Strukturelle Inflationstreiber sprechen für ein erhöhtes Zinsumfeld
Nach Abklingen der Pandemie wurden die neuen Knappheitsverhältnisse zum ersten Mal deutlich – es mangelt an Arbeitskräften. Der Abgang der älteren Jahrgänge begann den Zugang der jüngeren Jahrgänge und Einwanderern in die Erwerbsbevölkerung auszugleichen oder zu übersteigen. Dies dürfte zu steigenden Löhnen und damit zu Aufwärtsdruck bei den Konsumentenpreise führen.

Zudem legte die Pandemie offen, wie fragil die globalen Lieferketten sind. In der Folge versuchten Unternehmen ihre Abhängigkeiten zu verringern und regional nähergelegene Lieferquellen aufzubauen. Diese Form der De-Globalisierung könnte langfristig ebenfalls preistreibend wirken.

Zusätzlich werden die klimapolitischen Maßnahmen zur CO₂-Reduktion die Kosten für Produktion und Transport von Waren erhöhen. In Deutschland beispielsweise steigt der Preis für CO₂ aufgrund gesetzlicher Vorgaben von 25 Euro im Jahr 2021 auf bis zu 65 Euro im Jahr 2026. Dieser Aufschlag betrifft nicht nur das Tanken und Heizen, sondern nahezu alle Konsumgüter.

Unabhängig davon, wie stark die Zinsen in den kommenden Monaten tatsächlich sinken, ist festzustellen, dass festverzinsliche Wertpapiere hoher Bonität beim aktuellen Zinsniveau einen wertvollen Beitrag zur Diversifikation im Portfolio leisten können. Sollten etwa geopolitische Ereignisse die Märkte erschüttern, ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach solchen sicheren Papieren steigt und damit auch deren Wert.

Aktuelle Anleiherenditen erhalten die Kaufkraft
Während die Banken die Zinssätze für Festgelder rapide senken, bietet der Kapitalmarkt nach wie vor Zinsen oberhalb des aktuellen und des erwarteten Inflationsniveaus für die kommenden Jahre. Hier können einerseits die Zinsen über einen vorab festgelegten Zeitraum festgeschrieben werden, andererseits bleibt der Anleger liquide und kann seine Anlagen im Regelfall jederzeit veräußern. Dies bietet konservativen Anlegern die Möglichkeit ihr Kapital mit realem Werterhalt anzulegen.

Ob zur Diversifikation oder zum Schutz vor Inflation – Anleihen sollten derzeit einen festen Platz im Portfolio haben, ganz unabhängig davon, wie weit die Zinsen noch fallen werden.

Über den Autor

Tobias Wagner von der KSW Vermögensverwaltung

Tobias Wagner absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Privatbank Max Flessa KG. Im Anschluss studierte er Wirtschaftswissenschaften (B.A.) und Finance, Auditing, Controlling and Taxation (M.Sc.). Sein dabei erworbenes Wissen vertiefte er unter anderem in der Steuerberatung, in der Wirtschaftsprüfung und im Portfoliomanagement. Während seines Studiums schloss er außerdem eine Ausbildung zum IHK geprüften Immobilienverwalter ab. Bevor Tobias Wagner 2021 zur KSW kam, war er im Wertpapiergeschäft der UmweltBank AG tätig. In seiner Funktion als Portfoliomanager ist er nun mit der individuellen Betreuung von Vermögensverwaltungmandaten betraut.


Stefan Held von der KSW Vermögensverwaltung

Wie Recycling zum Trendthema für Investoren wird

Potenzial im Recycling-Sektor


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Wie Recycling zum Trendthema für Investoren wird

In einer Zeit, in der Umweltprobleme und Ressourcenknappheit immer drängender werden, rückt Recycling ins Zentrum des Interesses von Investoren. Prognosen zufolge wächst der globale Recycling-Markt bis 2026 um rund 200 Mrd. auf etwa 700 Mrd. Dollar. Mehrere Faktoren machen den Sektor für Investoren attraktiv.

Regulatorische Maßnahmen und Umweltbewusstsein treiben das Wachstum

Der Markt für Abfallverwertung wächst vor allem, weil das Bewusstsein für nachhaltige Wirtschaft zugenommen hat und in der Folge strengere Umweltvorschriften erlassen wurden. Regierungen weltweit verabschieden Gesetze, die höhere Recyclingquoten und weniger Abfall fordern. Initiativen wie das Verbot von Einwegplastik und erweiterte Produzentenverantwortungssysteme schaffen einen stabilen Markt für die Abfallwirtschaft. Das wiederum befeuert die Aktienkurse von Unternehmen aus diesem Sektor. So hat sich z.B. der Börsenwert des Unternehmens Waste Management aus den USA in den vergangenen zehn Jahren vervierfacht.

Technologische Innovationen revolutionieren den Sektor

Technologische Innovationen fördern den Wandel im Recyclingsektor. Fortschritte wie automatisierte Sortieranlagen, verbesserte Trennverfahren und Kunststoffaufbereitung machen Recycling effizienter und rentabler. Für Investoren ergeben sich dadurch attraktive Chancen. Unternehmen, die in diesen Bereichen führend sind, können ihre Marktposition stärken oder weiter ausbauen. Eines der prominentesten ist Tomra Systems aus Norwegen, führender Anbieter von Rücknahmesystemen für Pfandflaschen und andere Sammelmaterialien.

Branchenausblick im Vergleich zum Gesamtmarkt

In den vergangenen Jahren haben sich Unternehmen im Recyclingsektor insgesamt besser entwickelt als die Wirtschaft insgesamt. Während andere Branchen durch wirtschaftliche Unsicherheiten, geopolitische Spannungen und die Auswirkungen der Pandemie beeinträchtigt wurden, konnten Recyclingunternehmen von positiven Trends profitieren; insbesondere von strengeren Umweltvorschriften und steigendem globalem Umweltbewusstsein. Regierungen setzen zunehmend auf Kreislaufwirtschaft um Abfälle zu reduzieren und Ressourcen effizienter zu nutzen.

Fazit

Für Investoren bietet der Recyclingsektor einiges Potenzial, das durch regulatorische, technologische und wirtschaftliche Entwicklungen gestützt wird. Das prognostizierte Marktwachstum verdeutlicht, dass dieser Bereich sowohl ökologisch als auch ökonomisch an Bedeutung gewinnt.  Für zusätzlich Phantasie sorgt, dass viele Industrien ihre Abhängigkeit von Primärressourcen verringern wollen und deshalb verstärkt recycelte Stoffe nachfragen. Anleger haben hier die Chance, von langfristigem Wachstum zu profitieren und zugleich einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung knapper Ressourcen zu leisten. Um Einzelrisiken zu umgehen, empfiehlt sich die Investition in ETFs oder aktiv gemanagte Fonds mit Schwerpunkt Recycling, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Technologien.

Über den Autor

Stefan Held von der KSW Vermögensverwaltung

Stefan Held ist seit 20 Jahren im Bankgeschäft und seit 15 Jahren in der Betreuung wohlhabender Privatkunden tätig. Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Commerzbank AG und mehrerer berufsbegleitender Studiengänge zum diplomierten Bankbetriebswirt an der Frankfurt School of Finance & Management übernahm Herr Held 2007 die Position des Beraters Private Banking bei der Commerzbank AG in Nürnberg. 2013 wurde Herr Held Filialdirektor und wechselte 2016 als Relationshipmanager ins Wealth Management. Dort verantwortete er den Standort Erlangen und zuletzt in stellvertretender Leitung das Wealth Management der Niederlassung Nürnberg. Die ganzheitliche und individuelle Betreuung, die ihn durch sein ganzes Berufsleben stets begleitet hat, führt Herr Held seit Juli 2022 als Portfoliomanager bei der KSW Vermögensverwaltung AG fort.


Marco Birkmann von der KSW Vermögensverwaltung

Tipps von Vermögensprofis: Was Sie sich einmal zum Thema Geld fragen sollten

"René will Rendite"


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Tipps von Vermögens-Profis: Was Sie sich einmal zum Thema Geld fragen sollten

Marco Birkmann zitiert in der „René will Rendite“ – Kolumne auf focus online

„Welchen Anlagehorizont habe ich“? „Gibt es Branchen, in die ich nicht investieren möchte“? „Welche Kurs-Schwankungen kann ich ertragen“? Diese und weitere Fragen werden in dem Artikel auf focus online beantwortet.


Nebenwerte stecken im Dilemma

Nebenwerte stecken im Dilemma


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Zinswende als Hoffnungsschimmer für die „Hidden Champions“?

Niedrig kapitalisierte Aktiengesellschaften hinken den Großkonzernen seit Jahren bei der Kursentwicklung hinterher. Das schmerzt vor allem die „Hidden Champions“, die heimlichen Weltmarkt- oder Technologieführer, von denen es gerade im deutschen Mittelstand unzählige gibt. Haben diese Small und Mid Caps das Potenzial diesen Abstand aufzuholen? Seit Monaten wird gemunkelt, dass ein Umschwung von hochkapitalisierten und analytisch teuren Aktien zu vernachlässigten Nebenwerten bevorsteht. Doch wie wahrscheinlich ist der Stimmungswandel wirklich?

Der Trend läuft schon seit Jahren

Es gibt reichlich Gründe, warum die Small Caps immer mehr links liegen bleiben.  Kleine Handelsvolumina, die sowohl zu höherer Volatilität führen können als auch zu teils unverschämt hohen Geld-/Briefspannen, verleiden vielen Anlegern den Spaß.

Führt man sich vor Augen, dass einzelne US-Konzerne so hoch kapitalisiert sind wie der gesamte deutsche Aktienindex DAX40, kann man diesen Hype um die Tech-Giganten gut nachvollziehen. Marktpsychologie – der sogenannte Herdentrieb – trägt sehr stark zu der Tendenz bei.

 

Die massiven Zuflüsse in Indexfonds und der Erfolg dieser Anlageklasse (es gibt immer weniger aktive Fonds, die den Vergleichsindex schlagen) schmälern ebenfalls seit geraumer Zeit die Attraktivität von Nebenwerten. Denn diese ETFs bilden Indizes ab und benötigen dafür vor allem Titel, die ein hohes Handelsvolumen und geringe Geld-/Briefspannen aufweisen.

 

Zugleich nimmt die Zahl der Analysten bei Banken und Investmentgesellschaften stetig ab, die sich mit Einzeltiteln, vor allem aber mit Nebenwerten beschäftigen. Die Nachfrage nach individuellen Aktienanalysen schwindet einerseits durch KI und den einfachen und kostengünstigen Zugang zu umfangreichem Datenmaterial, andererseits durch Fusionen von Finanzinstituten und die damit verbundenen Kosteneinsparungen. Auch hier entstehen immer größere Kapitalblöcke, die sich wiederum nur in Titeln tummeln können, die in entsprechend großem Volumen handelbar sind.

 

Kurzfristig kein verändertes Anlegerverhalten in Sicht

Auch der Einbruch an den Märkten Anfang August zeigt keinen Vorteil für die Nebenwerte, obwohl teilweise sehr attraktive Bewertungen vorherrschten. Sie wurden ähnlich heftig abgestraft wie die Großen. Die anschließende, überraschend kräftige Gegenbewegung wurde erneut von den großen Werten angeführt. Das Anlagegeld wird nicht von Stockpickern auf der Suche nach billigen Titeln dirigiert, sondern meist geballt über Termingeschäfte und Indexfonds investiert.

 

Zinswende als Hoffnungsschimmer

Die sich abzeichnende Zinswende könnte ein Lichtblick sein. Kleinere Unternehmen finanzieren sich meist kurzfristig über Banken und haben größere Hürden beim Zugang zu alternativen Finanzierungen am Kapitalmarkt. Das führt zu ungünstigeren Zinssätzen und belastet die Gewinnentwicklung. Hier könnte demnächst bei vielen Firmen ein Hebel umgelegt und zu einem Katalysator bei den Unternehmensergebnissen werden.

Ob jedoch die Anlageströme auf absehbare Zeit den Weg zu Small Caps wieder finden und nachhaltig dabeibleiben, darf bezweifelt werden. Zu groß ist das Ungleichgewicht. Das soll nicht heißen, dass mit kleineren Aktiengesellschaften kein Geld verdient werden kann. Es bleibt nur schwierig, abseits der Big Caps adäquate Performance zu erzielen. Wer sich die Arbeit macht und die nötige Geduld mitbringt, kann davon aber sicherlich profitieren.

Über den Autor

Manfred Rath ist seit mehr als 35 Jahren im Vermögensanlagegeschäft tätig. Bereits nach der Ausbildung ging er den klassischen Weg zum Wertpapierspezialisten in der damaligen Bayerischen Vereinsbank. Dort übernahm er auch die Leitung eines Teams in der Nordoberpfalz, bevor er nach 27-jähriger Zugehörigkeit zur BHF BANK wechselte. In diesen 6 Jahren bei der Privatbank war der Schwerpunkt erneut die Vermögensanlage und -allokation sowie die stellvertretende Leitung der Niederlassung Nürnberg. Seit Juli 2012 ist er als Portfoliomanager für die KSW tätig.


Stefanie Dyballa von der KSW Vermögensverwaltung

WELT AM SONNTAG: "Diese Aktien bringen Ihnen die Dividenden-Rendite

Es braucht renditestarke Anlagen


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WELT AM SONNTAG: „Diese Aktien bringen Ihnen die Dividenden-Rendite“

KSW Vermögensverwaltung AG zitiert im Artikel der WAMS vom 06. Oktober 2024

„In Zeiten sinkender Zinsen ist es besonders attraktiv, in Aktien von Unternehmen zu investieren, die ihren Anteilseignern regelmäßig großzügige Dividenden zahlen. Mit ihnen lässt sich über den Kaufkraftverlust hinaus eine hohe Rendite erzielen.“
so Finanzredakteur Daniel Eckert in der Welt am Sonntag vom 6. Oktober.

Im Artikel wurde unsere Kollegin, Stefanie Dyballa, zitiert.

„Anleger, die den Gegenwert ihres Kapitals real erhalten oder steigern möchten, sind auf renditestarke Anlagen angewiesen“, sagt Stefanie Dyballa, Portfolioverwalterin bei der KSW-Vermögensverwaltung in Nürnberg. Die Werte des Deutschen Aktienindex Dax warten im Schnitt zum Beispiel mit einer Dividendenrendite von 3,4 Prozent auf, doch längst nicht alle Ausschüttungen sind stabil, wie die Kappung durch Bayer und die angekündigte Kappung durch BASF beweisen.“

Als Dividenden-Dauerläufer werden beispielsweise die Allianz AG und Münchener Rück aus Deutschland sowie die amerikanische Qualitätsaktie Procter & Gamble oder der Schweizer Baustoffhersteller Sika Group genannt.


Stefanie Dyballa von der KSW Vermögensverwaltung

Mit 50 Euro zum Millionär

Mit 50 Euro zum Millionär


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So lange brauchen Sie, um Ihre erste Million anzusparen

Die erste Million sei die schwerste, heißt es. Dabei kann es ganz einfach sein, Millionär zu werden. Der Schlüssel dazu heißt „Zeit“

Wer ab Geburt konsequent jeden Monat 50 Euro in einen breit gestreuten Aktien-ETF investiert, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Renteneintritt mit 67 Jahren über ein siebenstelliges Kapitalvermögen verfügen. Möglich macht dies die Magie des Zinseszins-Effekts, den Albert Einstein einst als achtes Weltwunder bezeichnet haben soll.

Was steckt hinter dieser Magie? Viele Anleger betrachten nur die jährliche Rendite Ihrer Geldanlage. Der Zinseszins-Effekt entsteht, wenn Ausschüttungen immer wieder angelegt werden. Damit erhöht sich die Basis für das Folgejahr und die Zinsen werden mitverzinst. Je länger die Laufzeit, umso stärker macht sich dies im Ergebnis bemerkbar.

Wie viele Jahre dauert es bis zur ersten Million?
Renditeerwartung
monatlicher Beitrag 4% pro Jahr 6% pro Jahr 8% pro Jahr
50 € 107 Jahre 79 Jahre 64 Jahre
100 € 90 Jahre 67 Jahre 55 Jahre
250 € 68 Jahre 52 Jahre 43 Jahre
Quelle: eigene Berechnungen, Thesaurierung Erträge, vor Steuern und Kosten, ohne Gewähr

Gebühren und Steuern im Blick behalten

Bei der konkreten Umsetzung lauern jedoch einige Fallstricke. Was ist also zu beachten? Zum einen die Wahl der Anlageklasse. Die erforderliche Nettorendite, um die Million zu erreichen, ist nur mit Aktien zu erzielen. Die langjährige Durchschnittsperformance in einem breit gestreuten Aktienfonds oder ETF liegt bei rund 7 bis 8% pro Jahr. Im Vergleich dazu erwirtschaften zehnjährige Bundesanleihen derzeit nur einen Zins von rund 2,5% pro Jahr.

Zum anderen haben Kosten einen erheblichen Einfluss auf das Endergebnis. Schon 1% jährliche Verwaltungsgebühr schmälern das Anlageergebnis bei einer Wertentwicklung von 7,5% pro Jahr um rund 380.000 Euro. Das heißt, statt der Million werden es nach 67 Jahren „nur“ noch 620.000 Euro Depotvermögen.

Auch der Fiskus fordert seinen Anteil an realisierten Gewinnen. Aktuell beträgt die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge 25% zuzüglich Soli. Werden während der Laufzeit Fondsanteile verkauft und neu investiert, wird die Summe zur Wiederanlage um die Steuer geschmälert. Daher empfiehlt sich die Anlage in einen breit gestreuten thesaurierenden ETF. Dieser ist kostengünstig, kann langfristig gehalten werden und legt Erträge automatisch wieder an. So kann der Zinseszins seine volle Wirkung entfalten.

Verlustrisiko sinkt mit der Anlagedauer

Letzte Hürde: Wer in Aktien investiert, braucht gute Nerven, Geduld und einen langen Anlagehorizont. Während der Laufzeit kann es mitunter zu größeren Kursausschlägen kommen.Die gute Nachricht ist jedoch: Das Verlustrisiko nimmt mit der Anlagedauer ab, schon bei rund 15 Jahren tendiert es gegen Null. Sobald der Renteneintritt in Sichtweite ist und Entnahmen aus dem Depotvermögen anstehen, ist es daher ratsam, den Aktienanteil schrittweise zu reduzieren.

Fazit

Je früher – desto besser! Je länger das Anlagekapital arbeiten kann, umso höher ist der Vermögenszuwachs. Beginnt man frühzeitig, können bereits 50 Euro monatlich Großes bewirken und den Ruhestand sichern. Jedes Jahr, das Sie ungenutzt verstreichen lassen, mindert also Ihren persönlichen Wohlstand.

Über die Autorin

Stefanie Dyballa von der KSW Vermögensverwaltung

Als gelernte Bankkauffrau und Betriebswirtin IHK verfügt Stefanie Dyballa über eine mehr als 20-jährige Expertise in der Beratung wohlhabender Privatpersonen und Unternehmen. Nach einer Ausbildung bei der Commerzbank AG in Nürnberg übernahm Stefanie Dyballa 2003 die Position der Private Banking Beraterin. Ab 2011 begleitete sie für sieben Jahre große Firmenkunden und Institutionelle in den Themen Währungs-, Rohstoff- und Assetmanagement.
Die Leidenschaft für Wertpapiere führte sie 2018 zurück in das Privatkundengeschäft. Im Wealth Management Nürnberg der Commerzbank AG übernahm sie als Senior Anlagemanagerin die Beratung anspruchsvoller, vermögender Privatpersonen. Ihre ausgesprochen hohe Kundenorientierung und individuelle Betreuung führt Stefanie Dyballa seit Januar 2023 als Portfoliomanagerin bei der KSW fort.


Nicht nur bei Olympia begehrt: Gold markiert Allzeithoch

Nicht nur bei Olympia begehrt: Gold markiert Allzeithoch


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Was Anleger zur unerwarteten Rallye bei Gold wissen müssen

Knapp unter 2500 $ kostete eine Feinunze Gold am 17. Juli – Rekordhoch! Seit Jahresbeginn legt der Kurs auf Dollarbasis ca. 20% zu. Für viele Investoren kam der schnelle Anstieg unerwartet, da das Edelmetall in einem Umfeld von höheren Zinsen und festem US-Dollar eher zur Schwäche bzw. Konsolidierung neigt. Doch vor allem die Nachfrage der Notenbanken Indiens und weiterer Schwellenländer scheint den Preis weiter hochzutreiben.

Tatsächlich nimmt die Goldnachfrage weltweit zu, während die Förderung abnimmt. Wie immer ist es das Gefühl von Unsicherheit, das Anleger nach dem Edelmetall greifen lässt.
Gold gilt als Krisenwährung – und Krisen gibt es derzeit nur wirklich mehr als genug. Die deutsche Wirtschaft kommt nicht in Schwung, den USA droht eine Rezession, geopolitisch sorgen der Krieg in der Ukraine und der Nahostkonflikt für tiefe Verunsicherung.

Zentralbanken aus Schwellenländern kaufen verstärkt Gold
Die People’s Bank of China kauft seit 18 Monaten kontinuierlich Gold. Auch die Indische Zentralbank hat ihre Bestände im Juni um 9,3 t auf insgesamt 840 t erhöht. Die Goldreserven machen nun knapp 10 % der indischen Währungsreserven aus. Die Türkische Notenbank hat 2024 bisher 43 t zugekauft und ist damit der größte Nachfrager unter den Zentralbanken im laufenden Jahr. Auch für diese strukturelle Bewegung ist der Krieg in der Ukraine mit verantwortlich:  Das Einfrieren der russischen Währungsreserven hat diesen Ländern gezeigt, dass auch sie im schlechtesten Fall nicht mehr auf ihre Reserven zurückgreifen könnten.

Chinas Sparer entgehen mit Gold der Überwachung
In China sorgt der Mix aus Immobilienkrise, stockendem Wirtschaftswachstum und daraus resultierendem schwachem Aktienmarkt in für Unsicherheit. Dazu überwacht der Staat vermehrt die Auslandsinvestitionen seiner Bürger. Das lässt vermehrt Gelder der Sparer ins Gold fließen. Indien ist derzeit einer der größten Goldkäufer am Markt. 2023 wurden etwa 744 t Gold im Gegenwert von rund 43 Mrd. $ erworben, hauptsächlich für die Herstellung von Schmuck. Nun reduziert das Land den Einfuhrzoll auf Gold von 15% auf 6%. Dadurch sinkt der Kaufpreis pro Unze um ca. 270 $, was kurzfristig die Nachfrage noch erhöhen sollte.Die Staatsschuldenkrise der westlichen Nationen tut ein Übriges, die Inflation und die Verunsicherung hochzuhalten.

Förderung sinkt weltweit
in den vergangenen Jahren ist die Goldproduktion gesunken. 2023 wurden ca. 3000 t Gold gefördert, etwa 1% weniger als im Vorjahr. Die aktuellen Reserven belaufen sich auf 59.000 t, so das U.S. Geological Survey (USGS). Bei gleichbleibender Produktion könnte – nach derzeitiger Prognose – noch knapp 20 Jahre Gold gefördert werden. Dennoch: Der Vorrat ist endlich! Die Gesamtmenge aus schon geförderten und noch vorhandenen Goldvorkommen wird auf 212.000 t geschätzt. Das entspricht aktuell einem Marktwert von 16 Bill. Dollar. Der Aktienindex S&P500 kommt zurzeit auf eine Marktkapitalisierung von 42 Bill. Dollar).

Die aktuelle Gemengelage aus Kriegsangst und Furcht vor Inflation hat den Goldpreis kräftig klettern lassen. Leider deutet derzeit nichts darauf hin, dass sich die geopolitischen Spannungen bald beruhigen könnten oder die Weltwirtschaft wieder deutlich Fahrt aufnimmt. Mittelfristig dürfte der Goldpreis daher weiter steigen. Allerdings wäre eine zwischenzeitliche Konsolidierung wünschenswert.

Über den Autor

Jörg Horneber kann auf eine klassische mehr als 25-jährige Bankkarriere zurückblicken. Nach einer Ausbildung bei der Deutschen Bank AG im Privatkundengeschäft und einem berufsbegleitenden Studium bei der Bankakademie, übernahm er die Position als Berater im Private Banking der Deutschen Bank AG Nordbayern bis Ende 2005. Darauffolgend als Relationship Manager bei der Commerzbank AG Private Wealth Management. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden.Seit April 2012 verstärkt er das Team der KSW Vermögensverwaltung AG als Portfoliomanager. In dieser Funktion ist er mit der individuellen Betreuung von Vermögensverwaltungsmandaten betraut.


Manfred Rath und Udo Rieder von der KSW im Interview mit V-Check

„Börsenbeben 2024 – Marktpanik oder gesunde Korrektur?“

Manfred Rath und Udo Rieder im Interview mit V‑Check


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„Börsenbeben 2024 – Marktpanik oder gesunde Korrektur?“

Manfred Rath und Udo Rieder im Interview mit V-Check zu den Fragestellungen „Tech-Aktien unter Druck: Gründe für die aktuellen Verluste“ und „Gelegenheiten im aktuellen Markt oder nur fallende Messer?“.


Stefanie Dyballa von der KSW Vermögensverwaltung

Handelsblatt: Wie sinnvoll ist die Geldanlage in Devisen?"

Andere Währungen-andere Risiken


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Handelsblatt: „Wie sinnvoll ist die Geldanlage in Devisen?“

KSW Vermögensverwaltung zitiert im Artikel das Handelsblattes vom 23. Juli 2024

 

„Andere Währungen, andere Risiken: Beim Geldanlegen könne es sich durchaus lohnen, das Depot nicht nur am Euro auszurichten, sagen Fachleute. Denn aktuell zeigt sich deutlich, dass sich bestimmte Anlageklassen etwa im Dollar-Raum anders entwickeln – teils besser. So bringt beispielsweise eine Bundesanleihe mit zehn Jahren Laufzeit gerade einmal rund 2,5 Prozent. US-Treasuries mit derselben Laufzeit versprechen aktuell 4,3 Prozent.“ so Markus Hinterberger, Handelsblatt

Im Artikel wurde unsere Kollegin, Stefanie Dyballa, zitiert.

Thema waren Fragen wie:

  • Wann und für wen sind Fremdwährungen im Depot überhaupt sinnvoll?
  • Gibt es Unterschiede zwischen einzelnen Währungen?
  • Wie kann man in Fremdwährungen investieren?
  • Gibt es Alternativen zu direkten Investments in Währungen?
  • Worauf muss ich bei der Steuer achten?

Fazit des Artikels:

Grundsätzlich sind Fremdwährungen aus Gründen der Risikostreuung für jeden Anleger sinnvoll. Gleichzeitig können diese als zusätzlicher Schutz vor Inflation der Heimatwährung dienen.

Als sicherer Hafen in Krisenzeiten wurden in der Vergangenheit zumeist der US-Dollar und der Schweizer Franken angesehen. Die Investitionsmöglichkeiten sind vielfältig und reichen vom Währungskonto, Währungsfestgeld, der Währungsanleihe bis hin zum indirekten Investment über Aktien, Fonds und ETFs.

Es gibt jedoch Verschiedenes zu beachten, wie anfallende Kosten und die unterschiedliche steuerliche Behandlung verschiedener Instrumente. Zudem sollte nicht vergessen werden, dass aus Währungschancen auch Risiken erwachsen. Ein möglicher Währungsverlust kann sehr schnell die Zinsdifferenz zwischen einer EUR- und einer USD-Anleihe aufgezehrt haben.

„Stefanie Dyballa rät zu prüfen, welche Anlagen direkt oder indirekt über Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Fonds bereits in Währungen vorhanden sind. Es ist durchaus möglich, dass man sich Klumpenrisiken ins Depot holt, die man auf den ersten Blick gar nicht wahrnimmt.“

Markus Hinterberger, Handelsblatt/Stefanie Dyballa, KSW Vermögensverwaltung AG

 


Stefanie Dyballa von der KSW Vermögensverwaltung

WELT AM SONNTAG: „Das Problem der ‚wahren Werte‘“

Von wegen schnelles Geld


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WELT AM SONNTAG: „Das Problem der ‚wahren Werte‘“

KSW Vermögensverwaltung AG zitiert im Artikel der WAMS vom 14. Juli 2024

„Von wegen schnelles Geld: Der Mythos von den wahren Werten wackelt. Kunst, Wein, Uhren, Oldtimer und Private Equity gelten als hervorragende Investments. Doch solche Vermögenswerte wieder zu Geld zu machen, kann schwierig sein.“ Daniel Eckert, WAMS

Im Artikel wurde unsere Kollegin, Stefanie Dyballa, zitiert.

Kernthemen waren: Der Mythos von den wahren Werten – Kunst, Wein, Uhren, Oldtimer, Private Equity, geschlossene Fonds, Immobilienfonds… Wie schwierig es ist, solche Vermögenswerte wieder zu Geld zu machen, wenn man es braucht? Ist Liquidität ein beim Vermögensaufbau und -erhalt unterschätzter Faktor?

Unangenehme Überraschungen gibt es in der Praxis oft, wenn größere Immobilienvermögen vererbt werden und die Erbschaftssteuer bezahlt werden muss. Daher ist es essentiell, für diesen Fall frühzeitig ausreichend Liquidität zu schaffen, um Notverkäufe im Erbfall zu vermeiden. Dies gilt grundsätzlich auch für alle anderen illiquiden Vermögenswerte wie Private Equity, Kunst oder Uhren.