KSW erhält zum wiederholten Male die Premium-Empfehlung des Private Banker Magazins

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KSW erhält 2021 höchste Auszeichnung „summa cum laude“ bei Elite der Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum

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KSW erhält 2021 höchste Auszeichnung „summa cum laude“ bei Elite der Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum

Urkunde mit summa cum laude der KSW Vermögensverwaltung AG 2020

Die KSW Vermögensverwaltung bekommt mit dem Prädikat „summa cum laude“ vom Handelsblatt und dem Fachmagazin „Elite Report“ die höchste Auszeichnung und ist jetzt in der obersten Kategorie der Elite der Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum angekommen. Am 25.11.2020 erfolgte die Auszeichnung Corona-bedingt im Rahmen eines Livestreams. Insgesamt wurden 34 Vermögensverwalter und Banken von den insgesamt 350 untersuchten Anbietern in der höchsten Kategorie „summa cum laude“ ausgezeichnet.

„Hier ist die Zukunft zum Greifen nahe“, so beschreibt der Herausgeber des „Elite Reports“, Kaspar von Schönfels, in seinem persönlichen Kommentar die KSW. Neben dem überaus erfolgreichen Portfoliomanagement mit wissenschaftlichem Ansatz wurde vor allem die Finanzplanung für die anspruchsvolle und vermögende Kundschaft lobend herausgestellt: „Hier hat man den Kunden verstanden“. Bei dem Branchenvorreiter findet Nachhaltigkeit nicht nur beim Investieren statt, sondern wird durch ein energieeffizientes Bürogebäude, Elektrofuhrpark und nachhaltigem Rohstoffverbrauch täglich gelebt. Nicht nur Vermögensinhaber aus der Frankenregion wählen nun den Weg zu diesem Haus, sondern auch viele Stiftungen. Und das schon seit Jahrzehnten.

Livestream der Prädikatsverleihung „summa cum laude“:


Deutschland sollte sich einen Staatsfonds leisten

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Deutschland sollte sich einen Staatsfonds leisten

Norwegen und viele weitere Länder der Welt haben den Wohlstand ihrer Bevölkerung über eigene Staatsfonds abgesichert. Auch in Deutschland wären die Mittel dazu vorhanden.

Norwegen hat 1990 auf der Grundlage seines Ölreichtums einen Staatsfonds geschaffen, der dem Land zu Wohlstand und einem der höchsten Lebensstandards weltweit verholfen hat. Der skandinavische Staat war sich vor 30 Jahren einig, dass die ehemals großen Ölreserven irgendwann einmal zu Ende gehen. Die Einnahmen daraus sollten aber auch den kommenden Generationen zu Gute kommen.

Andere Staaten haben ebenfalls Staatsfonds errichtet, Kuwait zum Beispiel schon 1953. Die Schweiz hat quasi durch die Geldpolitik der nationalen Notenbank dafür gesorgt, dass in den zurückliegenden fünf Jahren ein erhebliches Auslandsvermögen entstanden ist, welches rechnerisch allen Schweizer Bürgern zusteht. Mittlerweile gibt es rund 80 Staatsfonds auf der Welt, die bei der Mittelverwendung jeweils unterschiedlich ausgerichtet sind. Die drei größten Fonds sind der norwegische, gefolgt vom chinesischen und dem der Arabischen Emirate. In Deutschland existiert so ein Staatsfonds bisher nicht, obwohl wir über genügend ökonomische Ressourcen verfügen, ein ähnliches Konstrukt für uns und die folgenden Generationen zu schaffen.

Norwegen hat es vorgemacht

Die Vorteile eines solchen Sondervermögens haben sich in der Corona Krise im zweiten Quartal 2020 gezeigt. Norwegen konnte liquide Mittel zur Bewältigung der Krise aus den laufenden Überschüssen entnehmen. Wir in Deutschland müssen hingegen neue Schulden aufnehmen, obwohl auch wir Möglichkeiten hätten, staatliches Eigentum dafür einzusetzen.

Target-2-Forderungen als Basis

Einer der führenden Volkswirte Deutschlands, Dr. Daniel Stelter, hat vor einigen Wochen die Idee in den Raum geworfen, unsere Target-2-Salden, die statistisch gesehen zum Auslandsvermögen der deutschen Bevölkerung zählen, als Anfangsguthaben in einen solchen Fonds zu investieren. Bei den Target-Forderungen handelt es sich um Positionen im internen europäischen Verrechnungssystem zwischen den nationalen Notenbanken. Mittlerweile haben sie knapp 1 Billion Euro zu Gunsten der deutschen Bundesbank erreicht. Theoretisch könnte die Bundesbank die Target-2-Forderungen gegenüber anderen nationalen europäischen Notenbanken an eine ausländische Bank abtreten. Daraus ließe sich das Anfangsvermögen für einen deutschen Staatsfonds schaffen. Damit wären die Target-2-Salden reduziert und zugleich die Basis für sinnvolles Investieren geschaffen. Als Alternative wird in den Medien die Auflage nahezu unverzinster deutscher Staatsanleihen diskutiert.

Politiker fordern bereits eindringlich einen Fonds

Die Schaffung eines eigenen deutschen Staatsfonds wird mittlerweile sogar von einigen Politikern gefordert. Als Vorbild gilt der norwegische Staatsfonds, der politisch völlig unabhängig agiert. Eine Ethikkommission überwacht lediglich die Einhaltung sozialer, ethischer und ökologischer Richtlinien. So dürfen die Gelder ausschließlich im Ausland investiert werden, um so die Wertsteigerung des Fondsvermögens unabhängig von den Schwankungen der Binnenvolkswirtschaft zu machen. Maßgeblich ist jedoch, die regierungsunabhängige Verwaltung des Fonds, die eine nachhaltige Allokation ermöglicht und das Vermögen vor kurzfristigen politisch motivierten Entnahmen bewahrt. So darf die norwegische Regierung höchstens vier Prozent des Fondsvermögens für den jährlichen Staatshaushalt verwenden.

Deutschland hat bereits 2017 einen „Atomfonds“ gegründet

Dass Deutschland in der Lage, ist ein solches Sondervermögen zu schaffen, zeigt der 2017 aufgelegte Fonds zur Bewältigung der Kosten aus dem Atomausstieg. Dieser wurden von den großen Energieversorgern unter Mitwirkung des Staates mit 24 Mrd. Euro Anfangskapital gegründet und soll bis zum Jahr 2100 auf ca. 169 Mrd. Euro anwachsen.

Fazit

Ein deutscher Staatsfonds würde es ermöglichen, den Wandel unserer Volkswirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit voranzutreiben und einen maßgeblichen Beitrag auch zur Erfüllung des europäischen Klimapaktes zu leisten. Darüberhinaus ist die Idee von Stelter intensiv zu diskutieren, sich dem Problem der Target-2-Salden zu widmen.

Über den Autor

Wolfgang Köbler kann auf eine klassische mehr als 35-jährige Karriere in der Finanzbranche zurückblicken. Nach verschiedenen Führungsaufgaben im Privatkundengeschäft war er zuletzt als Direktor im Wealth Management der Dresdner Bank AG tätig. Berufsbegleitend studierte er in den 80’iger Jahren an der Bankakademie und ist heute noch ehrenamtlich im Prüfungswesen der IHK tätig. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden. Seit 2005 ist Wolfgang Köbler Partner und Vorstand der KSW Vermögensverwaltung AG in Nürnberg. Neben dem Management eines Family Office widmet er sich der individuellen Betreuung von diskretionären Vermögensverwaltungsmandaten. Nebenberuflich fungiert er als Aufsichtsratsmitglied einer börsennotierten Gesellschaft und Finanzvorstand für eine kirchliche Institution.


Die Technologie-Party geht weiter

Die Technologie-Party geht weiter

Die Kurse von Technologiewerten entfernen sich immer mehr von herkömmlichen Bewertungsmaßstäben. Für Anleger bedeutet dies, dass sie selektiver vorgehen und Unternehmens-Stories kritisch hinterfragen müssen. Dennoch gehören Aktien weiterhin ins Depot. Denn die globale Geldschwemme wird die Vermögenspreise weiter steigen lassen.

Über 90 % aller Staaten stecken in einer Rezession, ihre Schuldenquoten schießen in die Höhe. Allein in den vergangenen Monaten nahmen die Länder weltweit neue Kredite im Umfang von rund 10 Billionen US-Dollar auf. Das Risiko, dass einige Staaten ihre Schulden nicht mehr zurückzahlen (können), wird von den Kapitalmärkten derzeit komplett ausgeblendet.

Die Kaufprogramme der Notenbanken werden von den Anlegern als Garantie für „nie wieder fallende Kurse“ bei Anleihen und somit als ewige Null-Zins Situation hingenommen, worauf sich viele Anlagestrategien im Anleihesegment begründen. Dividenden von Aktien wurden zwischenzeitlich als neue Zinsen gefeiert, doch auch dieses Thema zieht nicht mehr. Dividenden will niemand mehr haben, Technologie ist das aktuelle Zauberwort am Anlagehimmel. Der teilweise kometenhafte Kursanstieg einiger Aktien hinterlässt sowohl jubelnde als auch ungläubige Anleger.

Fortschritt gewinnt an Dynamik

Die Bewertungen großer Technologiewerte erinnern an die Sorglosigkeit zu Zeiten der Internetblase vor 20 Jahren. Auch damals zählten phantastische „Stories“ mehr als Substanz und Ertrag des jeweiligen Unternehmens. Doch die damaligen Verhältnisse sind nur schwer mit der aktuellen Situation vergleichbar. Zum einen gab es zu jener Zeit noch Zinsen. Zum anderen hat der Druck zugenommen, neue Technologien schneller (weiter) zu entwickeln. Diese Dynamik hat sich nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie beschleunigt.

Trotzdem darf man sich zum Beispiel die Frage stellen, ob ein Unternehmen wie Tesla an der Börse dauerhaft mehr wert sein kann, als die beiden größten Automobilhersteller der Welt zusammen, Volkswagen und Toyota. Daneben werden auch viele Gesellschaften nur mit finanzieller Hilfe am Leben gehalten. Man spricht dabei von sogenannten Zombie-Unternehmen. Allein in Deutschland schätzt man ihre Zahl derzeit auf über 500.000, Tendenz steigend. Sobald die von der Politik initiierte Flut monetärer Hilfspakete der nächsten Schuldendiskussion weichen muss, wird sich schnell zeigen, wer ohne Badehose gebadet hat.

Auf Mix aus Trendsettern und Substanzwerten setzen

In der aktuellen Situation, die sich möglicherweise nicht so schnell ändert, besteht die Kunst darin, mit dem richtigen Portfolio-Mix weiterhin an dynamischen Entwicklungen zu partizipieren, aber auch nicht gleich komplett nach unten durchgereicht zu werden, wenn an der Börse möglicherweise Ernüchterung eintritt. Das wird nur mit einer durchdachten Mischung aus Trendsettern am Aktienmarkt einerseits, wie auch defensiven, vernachlässigten und substanzstarken Titeln andererseits halbwegs zu stemmen sein. Bei den Trendwerten ist die Konzentration auf Bereiche festzustellen, in denen der Wandel besonders erkennbar ist und damit strukturelles Wachstum erzielt wird. Hier wäre zum Beispiel die Digitalisierung in der Arbeitswelt, der Bildung und im Einkaufsverhalten hervorzuheben. Da sind schon mal jüngere Unternehmen mit auf die Watchliste zu nehmen, die erst in der Zukunft Geld verdienen werden.

Substanzielle Titel aus der Tech-Branche sind vor allem in den USA zu finden, Konzerne wie Adobe, Alphabet, Apple oder Microsoft sind seit Jahren erfolgreich und schwimmen in Geld. Auch wenn diese Werte analytisch gesehen nicht gerade günstig sind, es wird auf längere Sicht weiter aufwärts gehen (müssen).

Da die Korrelation der Rententitel zum Aktienmarkt, als auch die eingangs erwähnte Null- oder Negativverzinsung schon länger keine Absicherung in schwierigen Zeiten mehr bieten kann, dürfen alternative Investments als Vermögensbausteine und Aufbewahrungsmittel für den Geldwerterhalt keinesfalls fehlen.

Auf bessere Zeiten zu warten lohnt nicht, denn die enorme Geldschöpfung wird weiterhin den Anstieg der Vermögenspreise befeuern. Als Investor ist eine gehörige Portion Mut sicherlich angebracht. Blindlings mit der Herde zu laufen, dürfte sich jedoch auch diesmal eher als grob fahrlässig erweisen.

Über den Autor

Manfred Rath ist seit mehr als 35 Jahren im Vermögensanlagegeschäft tätig. Bereits nach der Ausbildung ging er den klassischen Weg zum Wertpapierspezialisten in der damaligen Bayerischen Vereinsbank. Dort übernahm er auch die Leitung eines Teams in der Nordoberpfalz, bevor er nach 27-jähriger Zugehörigkeit zur BHF BANK wechselte. In diesen 6 Jahren bei der Privatbank war der Schwerpunkt erneut die Vermögensanlage und -allokation sowie die stellvertretende Leitung der Niederlassung Nürnberg. Seit Juli 2012 ist er als Portfoliomanager für die KSW tätig.


Udo Rieder von der KSW Vermögensverwaltung

Glänzende Alternativen?

Glänzende Alternativen?

Während der schlimmsten Tage der ersten Corona-Welle habe ich mein „Comeback“ als Kolumnist für die Zeit angekündigt, in der sich alles wieder ein wenig normalisiert hat. Angesichts der seitdem weltweit zu beobachtenden Erholungen an den Kapitalmärkten könnte man wieder an eine heile Börsenwelt glauben. Ist dem jedoch wirklich so? Oder kommt die Krise mit voller Wucht zurück und es braucht mehr krisenfeste Anlagen im Depot?

Wenn man sich mit volkswirtschaftlichen Indikatoren oder fundamentalen Kennzahlen beschäftigt, dann darf man sich schon fragen, ob all das Wissen, das man sich über Jahrzehnte angeeignet hat, aktuell „für die Katz‘“ ist. Es scheint nur noch eine Börsenregel zu gelten: Leg‘ Dich niemals mit den Notenbanken an!

Silber noch mit Luft nach oben

Zeitgleich mit den Aktienkursen ist jedoch auch der Goldpreis gestiegen. Angesichts der Höchststände, die zwischenzeitlich erreicht wurden, suchen Investoren nun vermehrt nach Alternativen zum gelben Metall. Aber gibt es überhaupt eine ähnlich krisenfeste und gleichermaßen liquide „Währung“ wie Gold?

Schnell landet man auf der Suche bei der „kleinen Schwester“ Silber, die sich in den vergangenen Jahren ähnlich entwickelt hat wie Gold, wenn auch unter höheren Schwankungen. Und im Gegensatz zum großen Bruder ist bis zu den alten Höchstständen noch reichlich Luft nach oben. Für Silber spricht neben der Nullzinspolitik der Notenbanken auch eine anziehende industrielle Nachfrage, sofern sich die Nach-Corona-Wirtschaft erholt wie erhofft. Den Silberpreis dürfte zudem stützen, dass pandemiebedingt die Förderung vor allem in den wichtigen südamerikanischen Minen gekürzt wurde.

Platin und Palladium hängen an der Autokonjunktur

Und Platin? Das edelste der Metalle hat in der Vergangenheit nicht gerade glänzen können und notiert deutlich unter seinen ehemaligen Höchstständen. Da Platin vor allem in der Automobil- und Luftfahrtindustrie nachgefragt wird, hat der Kurs unter der Viruskrise stark gelitten. Nimmt die Wirtschaft wieder Fahrt auf, bessert sich auch der Ausblick für die Preisentwicklung für Platin. Angesichts der aktuell sehr niedrigen Korrelation zum Gold erscheint das Kurspotenzial aber begrenzt.

Palladium, das nur wenige Anleger auf dem Radar haben, wird zu einem verschwindend geringen Anteil in der Schmuckindustrie verarbeitet. Über 80 % der Nachfrage kam 2019 aus der Automobilindustrie für Katalysatoren. Entsprechend verzeichnete das silberweiße Metall im Frühjahr auch den größten „Corona-Abschlag“ mit ca. 40 % vom zwischenzeitlichen Hoch. In den zurückliegenden fünf Jahren jedoch war es das mit Abstand attraktivste Edelmetall-Investment. Dennoch eignet es sich kaum als stabilisierender Bestandteil eines privaten Depots. Das geringe Handelsvolumen und die Marktenge sorgen für eine sehr hohe Volatilität.

Nicht unerwähnt will ich lassen, dass der Ausblick für einige Basis- bzw. Industriemetalle momentan recht attraktiv ist, aber es sind eben keine „alternativen Edelmetalle“. Und gerade in den unsicheren Zeiten, in denen wir uns gerade befinden, hat die Überschrift einer meiner früheren Kolumnen weiterhin Bestand: „Gold und Silber lieb‘ ich sehr, kann’s auch gut gebrauchen.“

Über den Autor

Seit mehr als 30 Jahren fühlt sich Udo Rieder dem Wertpapiergeschäft verbunden. Der Ausbildung bei der Deutschen Bank AG in Nürnberg folgten Einsätze als Investmentmanager in Lübeck und Genf, wo er das internationale Geschäft sehr wohlhabender Klienten betreute. Seine Rückkehr nach Deutschland führte ihn über die Leitung der Vermögensverwaltung für Nordbayern hin zur Verantwortung für die Investmentmanager im neu gegründeten Geschäftsbereich Private Wealth Management. Im Jahr 2008 ist er zur UBS Deutschland AG gewechselt, um die neu zu eröffnende Niederlassung Nürnberg mit aufzubauen. Seine berufliche Tätigkeit wurde flankiert von berufsbegleitenden Studien an der Bankakademie und der European Business School. Zudem ist er zertifizierter Eurex-Anlageberater. Im Januar 2015 trat Herr Rieder als Gesellschafter der KSW bei, um seine Kunden als Portfoliomanager weiterhin individuell zu betreuen.


Corona-Schulden: Pandemie stellt der Politik einen "Freibrief" aus

Corona-Schulden: Pandemie stellt der Politik einen „Freibrief“ aus

Die Löcher, die der Shutdown im Zuge der Covid-19-Pandemie gerissen hat, werden mit frisch gedrucktem Geld und einem massiven Anstieg der Staatsverschuldung bezahlt – vorerst. Denn auch diese Kredite müssen Staaten begleichen, mahnt Vermögensverwalter Wolfgang Köbler.

Es scheint, als stelle die Pandemie der Politik einen Freibrief aus: Was die Regierungen jahrzehntelang versäumt haben, schieben sie jetzt auf das Coronavirus, sagt Wolfgang Köbler, Vorstand des Nürnberger Vermögensverwalters KSW.

Dabei dürfe man Politik und Notenbanken durchaus dafür loben, wie schnell sie begonnen haben, die Coronakrise zu bekämpfen und Schaden abzuwenden. Man müsse aber auch den Aufwand hinterfragen: „Nach ersten Berechnungen der Deutschen Bank könnten es 1,9 Billionen Euro werden, die zur Bewältigung der Pandemiefolgen aufgebracht werden“, erklärt der Vermögensprofi. Dies entspräche fast den Kosten der deutschen Wiedervereinigung oder dem Stand der Staatsschulden der Bundesrepublik.

Wer soll das bezahlen?

Herkömmliche Lösungsansätze werden nicht wirken, um den Schuldenberg nach Ende der Covid-19-Pandemie abzutragen. Am Ende dürften die Staaten ihre Schulden in der Bilanz der Europäischen Zentralbank (EZB) abladen, fürchtet Köbler. Die EU bräuchte dann ein System, wie sie den Regierungen gerecht werden kann, die sparsam gewirtschaftet haben.

Wahrscheinlich wird man dem Experten zufolge aber versuchen, eine erneute Verlängerung des bisherigen Systems zu erreichen: steigende Asset-Preise, stabile Konjunktur und Wohlstand auf Pump. „Es ist daher das Gebot der Stunde, seine Vermögenszusammensetzung auf eine solche Entwicklung auszurichten“, sagt Köbler. Denn die Wahrscheinlichkeit wachse, dass Anleger noch in diesem Jahrzehnt neue staatliche Instrumente kennenlernen werden – beispielsweise Beschränkungen des Kapitalverkehrs.

Über den Autor

Wolfgang Köbler kann auf eine klassische mehr als 35-jährige Karriere in der Finanzbranche zurückblicken. Nach verschiedenen Führungsaufgaben im Privatkundengeschäft war er zuletzt als Direktor im Wealth Management der Dresdner Bank AG tätig. Berufsbegleitend studierte er in den 80’iger Jahren an der Bankakademie und ist heute noch ehrenamtlich im Prüfungswesen der IHK tätig. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden. Seit 2005 ist Wolfgang Köbler Partner und Vorstand der KSW Vermögensverwaltung AG in Nürnberg. Neben dem Management eines Family Office widmet er sich der individuellen Betreuung von diskretionären Vermögensverwaltungsmandaten. Nebenberuflich fungiert er als Aufsichtsratsmitglied einer börsennotierten Gesellschaft und Finanzvorstand für eine kirchliche Institution.


Die Lage entspannt sich

Die Lage entspannt sich

Am 21. März lag der Ölpreis bei minus 40 US-Dollar. Grund war die Corona-Pandemie. Jörg Horneber erklärt, was die Lungenkrankheit angerichtet hat.

Minus 40 Dollar! Wer am 20. April 2020 ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Sorte WTI verkaufen wollte, musste zeitweise noch Geld drauflegen, anstatt einen Verkaufserlös dafür zu erhalten. Geringe Nachfrage, volle Lager und ein Verfallsdatum am Terminmarkt hatten zusammen für diese verrückte Situation gesorgt. Der Handel wurde vorübergehend ausgesetzt. Inzwischen notiert der Kurs bei rund 38 US-Dollar.

Der Kurseinbruch am 20. April 2020 kam überraschend und heftig. Innerhalb weniger Sekunden gab der Preis für Öl der Sorte WTI über 30 Prozent nach und rutschte in einer extremen Übertreibung sogar ins Negative.

Die Gründe für diese enormen Verwerfungen sind vielschichtig. Die Welt bewegt sich im Corona-Modus. Viele Volkswirtschaften erlebten den Lockdown und damit einhergehend noch nie da gewesene wirtschaftliche und gesellschaftliche Einschränkungen. Weltweit stehen viele Fabriken, Autos, Flugzeuge usw. still. In den USA ist die Nachfrage nach Kerosin um knapp 80 Prozent zurückgegangen. Apples Bewegungsprofilen zufolge sind nicht einmal halb so viele Amerikaner wie vor der Pandemie mit dem Auto in den USA unterwegs. Dadurch werden sehr viel weniger Öl und dessen Destillate wie Benzin und Kerosin nachgefragt.

Zusätzlich, und das war der zweite Schock für den Ölmarkt, konnten sich die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und Russland nicht auf eine gemeinsame Fördermengenbegrenzung einigen. Dieses Opec+ genannte Kartell hatte sich zur Preisstabilisierung in den vergangenen Jahren immer über eine maximale Ölproduktion verständigt.

Um auf die reduzierte Nachfrage durch die Corona-Krise zu reagieren, sollte eine neue Höchstfördermenge bestimmt werden. Da waren die Ölpreise aufgrund des Lockdowns in China bereits deutlich gen Süden gerutscht. Russland erachtete die Preissituation allerdings als angemessen und wollte keinen reduzierten Förderquoten zustimmen. Durch diese Entscheidung sackte der Preis je Barrel nochmals um rund 30 Prozent ab.

Aktuell erwartet die Opec im laufenden Jahr eine durchschnittliche Nachfrage von 90 Millionen Barrel Rohöl pro Tag. Das sind zehn Prozent weniger als der Durchschnitt im Jahr 2019. Da der technische Aufwand für eine Stilllegung von Produktionsstätten immens ist, läuft die Erdölförderung fast unvermindert weiter.

Bei älteren Ölfeldern bestünde sogar die Gefahr, dass die Förderung abreißt, also nicht mehr wieder aufgenommen werden könnte. Einfacher wäre es für die Fracking-Industrie, die Fördermengen zu kürzen. Hier wird aber auch fast unvermindert weiterproduziert. Die relativ jungen Unternehmen sind überwiegend hochverschuldet und müssen weiter Einnahmen erzielen, um ihren Verpflichtungen nachzukommen.

Solange Covid-19 die Wirtschaft bremst, wird das Ölangebot den Bedarf übersteigen. Die Lagermöglichkeiten sind ausgereizt. Sogar Öltanker, die normalerweise für den Transport des Rohöls gebraucht werden, werden als schwimmende Lager gechartert. Kaum Lagerkapazität, wenig Nachfrage – das hat den Ölmarkt kollabieren lassen. Die Lunte brannte also schon, ein Fälligkeitstermin auf dem für Rohstoffe enorm wichtigen Terminmarkt ließ dann am 20. April den Preis implodieren.

Rohöl wird zum einen physisch gehandelt. Am Kassamarkt wird Geld gegen Ware gehandelt. Dies ist aber nur möglich, wenn man über Lager- und/oder Raffinerien etc. verfügt. Zum anderen wird Rohöl an Terminmärkten gehandelt, hauptsächlich von reinen Finanzinvestoren.

Panik am Terminmarkt

Alle Terminkontrakte besitzen eine Fälligkeit. Wer nicht an einer physischen Lieferung interessiert ist, wechselt vom auslaufenden Kontrakt in die nächste Fälligkeit. Dabei spricht man vom sogenannten „Rollen“. Dazu wird der gehaltene Kontrakt geschlossen (verkauft) und ein neuer Kontrakt geöffnet (gekauft). Zwei Ölkontrakte besitzen eine globale Bedeutung: Brent und WTI.

WTI steht dabei für West Texas Intermediate. Die Hauptunterschiede liegen darin, dass Brent (sogenanntes Nordseeöl) „cash gesettelt“ wird, also auslaufende Kontrakte in Geld abgerechnet werden. WTI hingegen wird „physisch gesettelt“, fällige Kontrakte werden mit Ware bedient. Wer nach dem Verfall einen „Long“ WTI-Öl-Kontrakt besitzt, bekommt den Rohstoff geliefert.

Besonderheit hierbei: Die Lieferung erfolgt in Cushing (Oklahoma/größter Öllagerplatz der USA), ziemlich weit weg von Ozeanen und internationalen Märkten. Der WTI-Mai-Kontrakt lief am 21. April aus. Durch die Gesamtsituation kam am letzten Handelstag Panik auf. Wer jetzt noch investiert war, würde den Rohstoff Ende Mai ausgeliefert erhalten. Das wollten die Händler um „jeden Preis“ verhindern.

Diese Situation wurde durch Spekulanten noch verschärft. Für viele Marktteilnehmer war es günstiger, für den Verkauf noch etwas zu bezahlen. Bis zu 40 US-Dollar wurden pro Fass noch draufgelegt, um den Kontrakt zu schließen. Der Kontrakt für den Folgemonat Juni blieb hingegen relativ stabil bei 20 US-Dollar. Eine Stabilisierung der globalen wirtschaftlichen Verfassung nach Corona sollte die Nachfrage und damit die Situation am Ölmarkt wieder entspannen.

Über den Autor

Jörg Horneber kann auf eine klassische mehr als 25-jährige Bankkarriere zurückblicken. Nach einer Ausbildung bei der Deutschen Bank AG im Privatkundengeschäft und einem berufsbegleitenden Studium bei der Bankakademie, übernahm er die Position als Berater im Private Banking der Deutschen Bank AG Nordbayern bis Ende 2005. Darauffolgend als Relationship Manager bei der Commerzbank AG Private Wealth Management. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden.Seit April 2012 verstärkt er das Team der KSW Vermögensverwaltung AG als Portfoliomanager. In dieser Funktion ist er mit der individuellen Betreuung von Vermögensverwaltungsmandaten betraut.


Corona-Folgen: Wer gewinnt, wer verliert?

Corona-Folgen: Wer gewinnt, wer verliert?

Die Corona-Krise zeigt Wirkung: Über alle Gesellschaftsschichten hinweg ändert sie unser Verhalten – teils aufgrund gesetzlicher Anordnungen, teils aufgrund neu entdeckter Bequemlichkeiten. Es zeichnet sich schon ab, dass nach der Krise vieles anders bleiben wird.

Die Geschäfte dürfen wieder öffnen. Doch wie viele Käufer finden den Weg wie früher in die Läden? Werden wir noch das Kino vermissen, wenn Netflix & Co. Netflix Inc. Registered Shares DL -,001 medial immer mehr ins Haus liefern und das dazugehörige Menü von Delivery Hero gebracht wird? Die Liste veränderter Gewohnheiten ließe sich noch weiter fortführen. Einige Geschäfte verlieren, andere – vor allem online-basierte Modelle – gewinnen.

Eine kleine Auswahl von Branchen, die von dem Dilemma dauerhaft profitieren könnten:

• Gesundheit: Unternehmen, die aktiv in der Forschung, Entwicklung und Herstellung von Arzneimitteln für seltene Krankheiten tätig sind, bleiben gesucht. Als dauerhafter, stabiler Sektor gilt das auch für die „Nach-Corona-Zeit“.

• Onlinehandel: Amazon kündigte schon wenige Tage nach dem Lockdown einen massiven Stellenzuwachs an, während Warenhäuser hierzulande fast zeitgleich Kurzarbeit beantragten. Lieferdienste boomen, die Paketzusteller fahren Sonderschichten.

• Webbasierte Videokonferenzdienste: Sie erleben derzeit enorme Zuwachsraten, da das Home-Office (zumindest temporär) oft die einzige Möglichkeit darstellt, den Geschäftsbetrieb in zahlreichen Bereichen am Leben halten zu können oder eine Massenansteckung im Großraumbüro zu vermeiden.

• Cybersicherheit: Wo E-Commerce und Home-Office wachsen, wird die Verteidigung von Computern, Servern, Mobilgeräten, elektronischen Systemen, Netzwerken und Daten gegen böswillige Angriffe immer wichtiger. Ebenso gewinnen weitere Zusatzservices an Bedeutung, von der Desaster Recovery – also der Daten-Wiederherstellung nach einem Vorfall – bis hin zur Schulung der Nutzer.

• Netz-Provider: Homeoffice, Netflix, Online-Games – das Datenvolumen steigt wegen der Corona Krise deutlich an. Nachbesserungen in der Infrastruktur sind jetzt nötiger denn je.

Für die Finanzmärkte sind Krisen nichts Neues. Nach dem ersten Schock werden an den Börsen jetzt Gewinner und Verlierer selektiert. Anleger sollten sich jetzt nicht nur darauf konzentrieren, die Talsohle zu finden und damit den günstigsten Einstieg. Wichtiger ist, sich mit den neuen Gegebenheiten vertraut zu machen und die Profiteure der Krise zu suchen. Entscheidend ist es außerdem, investiert zu bleiben, hochwertige Unternehmen und „Fallen Angels“ mit entsprechenden Geschäftsmodellen zu erkennen, die sich sehr schnell auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen können. Deren Aktien werden sich besonders stark erholen bzw. neue Höchstkurse anpeilen.

Wer in der Abwärtsbewegung keine Aktien besitzt, wird erfahrungsgemäß auch beim Anstieg nicht dabei sein!

Über den Autor

Manfred Rath ist seit mehr als 35 Jahren im Vermögensanlagegeschäft tätig. Bereits nach der Ausbildung ging er den klassischen Weg zum Wertpapierspezialisten in der damaligen Bayerischen Vereinsbank. Dort übernahm er auch die Leitung eines Teams in der Nordoberpfalz, bevor er nach 27-jähriger Zugehörigkeit zur BHF BANK wechselte. In diesen 6 Jahren bei der Privatbank war der Schwerpunkt erneut die Vermögensanlage und -allokation sowie die stellvertretende Leitung der Niederlassung Nürnberg. Seit Juli 2012 ist er als Portfoliomanager für die KSW tätig.


Udo Rieder von der KSW Vermögensverwaltung

Die Krise ist gelöst!

Die Krise ist gelöst!

Wie sehr sehnen wir uns alle diese Schlagzeile herbei, damit endlich wieder unsere gewohnte „Normalität“ in unseren Alltag einzieht.

Angesichts der angespannten Situation erschien es mir wenig sinnvoll, eine Kolumne über das aktuelle Kapitalmarktgeschehen zu schreiben. Zahlreiche Analystenhäuser, Volkswirte und Wirtschaftsweise überschlagen sich dieser Tage ohnehin schon mit Wasserstandsmeldungen, die dem berühmten Stochern im Nebel gleichen, weil mit solch einer Situation tatsächlich noch niemand konfrontiert war.

Bezüglich der medizinischen Implikationen kann ich naturgemäß auch wenig beitragen, aber das ist angesichts der Heerscharen an Medizinern, Virologen, Pharmakologen, … die uns fast minütlich über den aktuellen Verlauf der Pandemie informieren, auch nicht notwendig.

Und sich in die Reihe der Applaudierer für die „Helden der Gegenwart“ einzureihen, die tatsächlich jeden Applaus und jede moralische Unterstützung verdienen, kommt mir auch heuchlerisch vor, zumal dieser Zuspruch auch nur das ist, was er nun mal ist: eine gut gemeinte Aufmunterung, von der sich der Geldbeutel der häufig unterbezahlten Heroen leider auch nicht füllt.

Natürlich könnte man die eine oder andere Anekdote erzählen, was Menschen im eigenen näheren Umfeld in diesen außergewöhnlichen Zeiten an Nettigkeiten erlebt haben, zum Beispiel, dass eine dankbare ältere Dame ihrem Rettungsdienst ein Care-Paket mit Nudeln, Pesto, Klopapier (!), Schokolade und einem rührenden Dankesbrief vor die Türe gelegt hat, penibel darauf achtend, den empfohlenen Sicherheitsabstand einzuhalten.

Oder dass untereinander weitgehend unbekannte Menschen plötzlich aktiv ihre Hilfe anbieten, um positiv getesteten Nachbarn, die unter strenger Quarantäne stehen, zur Seite zu stehen und mit Lebensmitteln vom örtlichen Einzelhändler zu versorgen.

Oder dass die Elke, Petra, Tina, Ingrid, … vom Gesundheitsamt für die Zeit nach der Krise zum Essen eingeladen wurde, weil sie während der Quarantäne-Betreuung so unglaublich sympathisch und aufmunternd war, dass sich die Infizierten auf ihren täglichen Anruf gefreut und sogar ein Ratespiel bzgl. Ihres Alters initiiert haben.

Oder, oder, oder …

Und dann ist diese Krise auch ein wahres Bildungsprogramm: hätten Sie gewusst, dass in Seoul unglaubliche 38 Millionen Menschen wohnen? Ich bin so froh, dass uns der schlaueste Präsident aller Zeiten, der nach eigenen Angaben ja ein absoluter Südkorea-Insider ist, diese Information nicht länger vorenthalten hat. Wir wären am Ende in dem Irrglauben (nicht an Corona!) gestorben, dort leben „nur“ circa 9,8 Millionen Menschen.

Ischgl kennt jetzt sicherlich auch jeder, selbst wenn er nicht Ski fährt, oder?

Vielen von Ihnen ist es wahrscheinlich ähnlich ergangen. Vielleicht haben Sie sogar noch Anrührenderes erlebt? Ob man jedoch über diese Akte wahrer Menschlichkeit berichten muss? Ich weiß es nicht.

Ich glaube, ich schreibe diesen Monat keine Kolumne und melde mich wieder, wenn wir die Lage seriös einschätzen können. Bis dahin wünsche ich Ihnen, Ihren Familien und Ihren Freunden einfach von Herzen alles Gute!

Über den Autor

Seit mehr als 30 Jahren fühlt sich Udo Rieder dem Wertpapiergeschäft verbunden. Der Ausbildung bei der Deutschen Bank AG in Nürnberg folgten Einsätze als Investmentmanager in Lübeck und Genf, wo er das internationale Geschäft sehr wohlhabender Klienten betreute. Seine Rückkehr nach Deutschland führte ihn über die Leitung der Vermögensverwaltung für Nordbayern hin zur Verantwortung für die Investmentmanager im neu gegründeten Geschäftsbereich Private Wealth Management. Im Jahr 2008 ist er zur UBS Deutschland AG gewechselt, um die neu zu eröffnende Niederlassung Nürnberg mit aufzubauen. Seine berufliche Tätigkeit wurde flankiert von berufsbegleitenden Studien an der Bankakademie und der European Business School. Zudem ist er zertifizierter Eurex-Anlageberater. Im Januar 2015 trat Herr Rieder als Gesellschafter der KSW bei, um seine Kunden als Portfoliomanager weiterhin individuell zu betreuen.


Norwegen - der Fels in der Brandung

Norwegen – der Fels in der Brandung

Corona und der Ölpreisschock haben zum Wochenanfang die Börsen implodieren lassen. Die Anleger sind panisch auf der Suche nach sicheren Investitionen. Eine Alternative könnte Norwegen sein.

Zwar sind die Verwerfungen durch den Coronavirus auch an der norwegischen Börse nicht spurlos vorübergegangen. Der 25 Aktien umfassende OBX Index (Oslo Stock Exchange) hat in diesem Jahr etwas über 20 Prozent an Wert verloren. In der Folge bieten die zugrundliegenden Aktien immerhin überdurchschnittliche Dividendenrenditen. Im internationalen Vergleich sehen wir die Aktien damit als sehr fair bewertet an. Hinzu kommt, dass die norwegische Krone im Verhältnis zum Euro auf einem historischen Tiefstand ist. Hier ergeben sich durch den Wechselkurs zusätzliche Chancen.

Für Anleger bietet sich Norwegen damit als stabiles und fortschrittliches Investitionsland an.

Das Land hat eine konstant niedrige Arbeitslosenquote von augenblicklich etwa 3,8 Prozent. Somit trägt der stabile Binnenkonsum ebenso zum Wirtschaftswachstum bei, wie die hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts lag 2019 bei rund 1,5 Prozent; für das laufende Jahr werden 1,9 Prozent erwartet.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf belief sich im Jahr 2019 umgerechnet in etwa auf 80.000 US-Dollar. Damit liegen die Norweger in der Liste der reichsten Länder auf Rang 4. Deutschland ist mit einem BIP pro Kopf von etwa 45.000 US-Dollar nur auf dem 18. Platz. Die norwegische Staatsverschuldung beläuft sich nur auf 45 Prozent des BIP. Auch dies ist im internationalen Vergleich niedrig. Deutschland lag hier 2019 hier bei etwa 65 Prozent.

Den wirtschaftlichen Aufschwung verdankt das Land zum Großteil den in den 1970 Jahren entdeckten Öl- und Gasfeldern. Da es Norwegen geschafft hat, seine geologischen Vorteile konsequent zu nutzen, deckt das Land seinen eigenen Energiebedarf zu 98 Prozent aus Wasserkraft. Somit können alle geförderten Öl- und Gas-Ressourcen in den Export gehen. Der Brennstoffexport macht über 60 Prozent des norwegischen Exportvolumens aus. Norwegen ist damit auf Platz 2 der internationalen Gasexporteure, gleich hinter Russland.

Der exorbitante wirtschaftliche Anteil der fossilen Brennstoffe an der Wirtschaftsleistung wird die nächsten Jahrzehnte hoch bleiben. „Johan Sverdrup“, so der Name eines gigantischen Ölfeldes vor der Küste Stavangers, sichert den Ölexport für die nächsten 50 Jahre. Der Wert des Ölfeldes wurde mit 100 Milliarden US-Dollar berechnet. Die Förderung begann dieses Jahr. Gefördert wird mit Ökostrom aus Wasserkraft!

Die Einnahmen aus diesen Geschäften gehen zum Teil in den norwegischen Staatsfonds. Dieser Pensionsfonds ist mit über 1 Billion US-Dollar der größte seiner Art weltweit. Jeder Norweger hat somit rechnerisch mehr als 180.000 Euro Guthaben in seiner Rentenkasse. Eine sehr komfortable Situation für die aktuellen und künftigen norwegischen Rentner und Pensionäre. Damit das so bleibt, legt der Fonds einen Großteil der Gelder in Aktien an. Allerdings nur in Firmen, die nachhaltige Kriterien erfüllen. Von Öl- und Kohleproduzenten sowie anderen CO2-Klimasündern hat sich der Fonds getrennt. Maximal drei Prozent pro Jahr dürfen aus dem Fonds zudem für öffentliche Investitionen verwendet werden. Damit hilft er, die Zukunftsfähigkeit des Landes zu sichern.

Ein weiterer Exportschlager Norwegens mit einem Anteil von etwa zehn Prozent am BIP sind Fische und Krebstiere. Die riesigen ertragreichen Fischfanggebiete erstrecken sich bis nach Island und fast bis nach Grönland. Durch das starke weltweite Bevölkerungswachstum und die damit einhergehende Überfischung hat sich Norwegen noch einen weiteren lukrativen Zukunftsmarkt erarbeitet. Die zum großen Teil sogar nachhaltig bewirtschafteten Aquakulturen machen Norwegen zu einem der wichtigen Lieferanten für den wachsenden Absatzmarkt der Meerestiere.

Über den Autor

Jörg Horneber kann auf eine klassische mehr als 25-jährige Bankkarriere zurückblicken. Nach einer Ausbildung bei der Deutschen Bank AG im Privatkundengeschäft und einem berufsbegleitenden Studium bei der Bankakademie, übernahm er die Position als Berater im Private Banking der Deutschen Bank AG Nordbayern bis Ende 2005. Darauffolgend als Relationship Manager bei der Commerzbank AG Private Wealth Management. Den Schwerpunkt seiner beruflichen Tätigkeit bildete immer die ganzheitliche Betreuung seiner Kunden.Seit April 2012 verstärkt er das Team der KSW Vermögensverwaltung AG als Portfoliomanager. In dieser Funktion ist er mit der individuellen Betreuung von Vermögensverwaltungsmandaten betraut.